Mit 110 Pistenkilometern zählt das Skigebiet Nassfeld zu den Top 10 in Österreich. Dahinter steckt ein engagiertes 200-köpfiges Team von Liftlern, Schneemachern, Mechanikern und Pistengerät-Fahrern.
Der Saisonstart steht bevor: Seit Wochen bereiten sich die Nassfelder darauf bereits vor, denn alle Bergbahnen, Lifte und Pisten startklar sein.
Doch das Nassfeld-Team ist erfahren und weiß in jeder Situation, was zu tun ist. „Der rechtzeitig gefallene Naturschnee hat das Skigebiet heuer wieder einmal nicht nur in ein wahres Wintermärchen verwandelt, sondern ist wichtig als Unterlage für die Präparierung der Pisten. Außerdem erleichtert der Naturschnee unsere Arbeit. Denn sonst müssten wir zu Fuß zu den einzelnen Schneekanonen gehen“, so Stefan Flaschberger, technische Leiter und Prokurist der Bergbahnen Nassfeld Pramollo AG. Seit 23 Jahren werkt der Gailtaler bereits am Nassfeld, wo man selbst ohne Naturschnee allerbesten Skispaß garantieren könnte.
Möglich machen dies 500 Kanonen, die es auf Knopfdruck schneien lassen können und die von Schneemeister Gerhard Aneter und seiner Mannschaft gesteuert werden.
„Am Beginn der Wintersaison produzieren wir nassen Schnee. Wenn die Pisten fertig sind, lassen wir trockenen Schnee schneien“, erklärt der Rattendorfer, der seit 25 Jahren bei den Bergbahnen beschäftigt ist. Maschinenschnee besteht übrigens wie auch der Naturschnee lediglich aus Wasser. „Entscheidend sind Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit“, verrät Gerhard.
Das Wasser dafür kommt aus den Speicherseen. „Je nach Winter verbrauchen wir im gesamten Skigebiet bis zu 750.000 Kubikmeter davon.“ Tief und unsichtbar unter den 110 Pistenkilometern befindet sich deshalb ein gut 500 Kilometer langes Rohrsystem für die Schneeproduktion - mit Wasser- und Stromleitungen sowie der Technik, inklusive rund 1000 Anschlussstellen.
Gilt es die mobilen Propeller-Schneekanonen umzustellen, müssen die Anschlüsse erst unter der Schneedecke gefunden werden. Dabei hilft den Nassfeldern modernste GPS-Technik, mit der die Pistengeräte ausgestattet sind.
„Willkommen in meinem Wohnzimmer, mein Zuhause in den kommenden fünf Monaten“, lächelt mir Hubert Schmutzer, während ich ins Cockpit seines 435 PS-starken Prinoth Leitwolf klettere. Hubert ist der Pistenchef und damit auch der Kommandant der Pistengerät-Flotte.
Auf dem Display vor Hubert sind alle Skipisten mit allen wichtigen Infos zu sehen, inklusive der Schneehöhen. „Diese werden mit einem Sensor permanent unter der Schaufel des Pistengeräts gemessen“, so Hubert: „Deshalb weiß unser Schneemeister immer ganz genau, wo er es schneien lassen muss.“ Obwohl die Sicht wegen Nebel und Sturm teils bei Null ist, manövriert Hubert sein tonnenschweres Gefährt scheinbar mühelos durchs Skigebiet: „Die Navigation brauche ich nicht, denn ich kenne das Nassfeld besser als meine Alm, bin ich doch seit 22 Jahren hier unterwegs.“
Der Saisonstart ist für uns jedes Mal eine Herausforderung, weil wir uns einen Termin setzen und danach alles dafür tun müssen, damit wir dann rechtzeitig fertig sind.
Stefan Flaschberger, technischer Leiter der Bergbahnen Nassfeld Pramollo AG
17 Pistengeräte sind am Nassfeld im Einsatz. Rund 1200 Kilometer legen sie dabei täglich zurück. Hubert: „Unsere Aufgabe ist es, den Schnee, den die Skifahrer ins Tal schieben, wieder auf den Berg zu bringen und zu verteilen, damit die Pisten aussehen, wie ein Teppich.“
Und jeder, der schon einmal am Nassfeld Skifahren war, weiß, dass dieses Meisterwerk ihnen immer wieder aufs Neue gelingt. Und gibt es dabei Pannen, ist Werkstättenleiter Hannes Lindermuth stets zur Stelle - seit 35 Jahren. Vollster Einsatz also für die Skifahrer, die das schneereiche Nassfeld einfach lieben.
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