Oberösterreich bleibt bis 17. Dezember im Lockdown. Vorher gab es aber noch gleich zwei flammende Appelle aus der Wirtschaft und dem Gesundheitsbereich: „Ein Nichtaufsperren ist inakzeptabel“, meinte die WKOÖ. Intensivmediziner der Landesholding plädierten aber für die Lockdown-Verlängerung.
„Eine Öffnung mit Samstag, 18. Dezember, ist inakzeptabel. Die Betriebe haben für die Ungleichbehandlung mit anderen Bundesländern (wo der Handel am 12. öffnet) kein Verständnis mehr“, meinte WKO-Präsidentin Doris Hummer am Vormittag vor dem Corona-Gipfel in Wien: „Ein Nichtaufsperren bedeutet einen massiven Schaden für die Betriebe!“
Schon am Vorabend hatte es aber einen ebenso flammenden Appell aus der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (das sind die Landesspitäler) für die oberösterreichische Verlängerungswoche gegeben.
Spitalspersonal ist am Ende der Kräfte
OÖG-Chef Franz Harnoncourt gab zu bedenken: „Gerade die Kolleginnen und Kollegen auf den Covid-19-Stationen sind nach fast zwei Jahren im Kampf gegen die Folgen der Pandemie am Ende ihrer Kräfte und die derzeitige vierte Welle hat sie über die Grenzen hinaus belastet. Ein verfrühtes Ende des Lockdowns wäre darüber hinaus eine große Gefahr für die Versorgungssicherheit aller Erkrankter in Oberösterreich!“ Auch aus den Regionalkliniken der OÖG, also „von der Front“, kommt der Appell für’s Zulassen – siehe die beiden Bildzitate.
„Ist nicht egal“
Ist WKOÖ-Präsidentin Hummer das egal? „Natürlich nicht!“, sagt sie: „Aber meine Aufgabe ist es, die Forderungen der Wirtschaft an die Politik heranzutragen und die Kliniken machen das ebenso. Die Belagszahlen der Intensivstationen sind auch das einzige Argument im Vergleich zu den anderen Bundesländern. Denn wenn es um Reproduktionszahlen oder Neuinfektionen geht, sind wir besser als andere unterwegs. All das gilt es gemeinsam mit den Prognosen abzuwägen – das ist Aufgabe der Politik.“ Jeder Tag, den früher aufgesperrt werden könne, sei schon ein Gewinn.
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