Ariel, Coral & Co.

315 Mio. € Bußgeld für Waschpulver-Konzerne

Ausland
13.04.2011 19:11
Die Bildung eines Preiskartells kommt die Waschpulverhersteller Procter & Gamble (Ariel) und Unilever (Coral) teuer zu stehen. Die EU-Kommission hat den Konzernen wegen ihrer illegalen Preisabsprache eine Geldbuße von insgesamt 315 Millionen Euro aufgebrummt. Mit einem blauen Auge ist dagegen der ebenfalls beteiligte Düsseldorfer Konzern Henkel (Persil, Weißer Riese) davongekommen, die EU-Behörde erließ die Strafe, weil Henkel Europas Wettbewerbshüter über das Kartell informiert hat, wie die EU-Kommission mitteilte.

Die Absprache betraf Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche in acht Ländern und garantierte den Konzernen gute Einnahmen. Die drei führenden Waschmittelproduzenten Europas hielten die Preise auf dem hart umkämpften Markt ganze drei Jahre lang künstlich hoch. "Sie verlangten von den Verbrauchern Preise, die höher sind als zu Zeiten, in denen der Wettbewerb ordnungsgemäß funktioniert", so EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.

Strafen an Umsätzen bemessen
Die höchste Strafe entfällt auf Procter & Gamble mit 211 Millionen Euro, Unilever muss 104 Millionen Euro überweisen. Beiden Firmen wurde die Strafe ermäßigt, weil sie geständig waren und der Kommission bei der Aufklärung des Falls halfen. Die Summen seien deswegen so hoch ausgefallen, weil die Umsätze der Konzerne, der hohe gemeinsame Marktanteil und der "besonders gravierende Charakter der Zuwiderhandlung" berücksichtigt wurde.

Preise drei Jahre lang abgesprochen
Das Kartell habe im Jänner 2002 begonnen und bis März 2005 gedauert. Den ersten Kontakt hätten die Firmen bei einer vom Fachverband organisierten europäischen Initiative für umweltfreundliche Waschmittel aufgenommen. "Für den Umweltschutz waren Preisabsprachen oder andere wettbewerbswidrige Verhaltensweisen jedoch nicht erforderlich", kritisierte Almunia.

"Die Firmen wollten ihre Marktanteile halten und vereinbarten, die Preise nicht zu senken, selbst wenn sie die Verpackung verkleinerten", sagte Almunia. Verbraucher und Haushalte seien massiv geschädigt worden: "Diese Waschmittel finden sich alle an den besten Plätzen in Supermärkten und Geschäften."

Kartelle werden hart bestraft
Es ist bereits die dritte Kartellentscheidung der Kommission in diesem Jahr. Absprachen zum Schaden von Verbrauchern und Unternehmen sind in der EU streng verboten. Die Kommission kann Unternehmen mit bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes bestrafen. Almunia kündigte an, auch weiter "mit aller Entschiedenheit" gegen Kartelle vorzugehen.

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