Zurück im Museum

Krimi um gestohlene Schiele-Büste in Wien geklärt

2019 verschwand eine seltene Bronzebüste von Egon Schiele aus dem Hietzinger Bezirksmuseum in Wien. Nun kehrte der Künstler wieder nach Hause zurück - und war dabei nie allzu weit weg.

Exakt 130 Meter Fußweg sind es, die das Bezirksmuseum von Hietzing und das Schönbrunner Pub „Vis a Vis“ voneinander trennen. Lediglich ein kleiner Park mit uralten Platanen verdeckt den direkten Blick von einem zum anderen Gebäude. Dass ausgerechnet ein Kriminalfall dafür sorgen sollte, dass sich Barchef und Museumsleiter kennenlernen, dachte wohl niemand.

Neun-Kilo-Büste spurlos verschwunden
Rückblick: Rudolf Wawra versah im März 2019 seinen Dienst im Museum. Eine ruhige Schicht, wie er der „Krone“ verrät. Als er, wie er stets zu tun pflegt, einen Rundgang durch das Gebäude unternimmt, fällt ihm sofort auf, dass etwas nicht stimmt. Konkret fehlte eine neun Kilogramm schwere Bronzebüste, modelliert von niemand Geringerem als Egon Schiele. Einer von nur wenigen Abgüssen der Büste des Künstlers landete in Hietzing – und nun war sie vom Erdboden verschluckt.

Im Internet zum Verkauf angeboten
Bis jetzt, denn der Chef der Klimt Villa, Baris Alakus, stieß im Internet auf ein ungewöhnliches Angebot. Eben jene Büste stand hier für ein paar läppische Hundert Euro zum Verkauf. Da er wusste, dass sie einst gestohlen wurde, schlug er zu und sicherte sich das rare Werk. Der Dieb hatte die schwere Skulptur auf der Flucht im Bereich der Bar „Vis a Vis“ deponiert. Dort wurde sie dann offenbar als Dekoration ausgestellt.

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Dass unser Schiele wieder da ist, freut mich extrem.

Rudolf Wawra

Nachdem das Diebesgut der Polizei übergeben wurde, meldete sich der Klimt-Experte telefonisch bei Herrn Wawra. „Dass unser Schiele wieder da ist, freut mich extrem“, erzählt er und zeigt zu der Stelle, wo die Büste am Donnerstag wieder ihren Platz fand. Dass „sein“ Schiele nie weit weg, sondern immer im wahrsten Sinne des Wortes vis-à-vis zu Gast war, lässt Rudolf Wawra immer wieder schmunzeln.

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