Ein Jahr „danach“

„Es war teilweise ein Kampf für mich aufzustehen!“

Burgenland
15.11.2021 12:07

Julia Bayr aus Neusiedl am See hatte Corona. Vor einem Jahr hat es die Yogalehrerin erwischt. Nach 12 Monaten hat sie immer noch „Nachwehen“. Zum Beispiel schmeckt sie immer noch nicht viel.

Und wenn, dann sind es eher unangenehme Geschmacksrichtungen, wie ranzig, verdorben, verbrannt oder faulig, was Essen nicht gerade zum Vergnügen macht. Der Geruch ist bis jetzt überhaupt noch nicht zurückgekehrt. Zu ihrem „Corona-Jahrestag“ hat Bayr auf Facebook ihre Geschichte veröffentlicht, um den Leuten zu zeigen, dass Corona vor niemandem Halt macht.

Eine Abrechnung mit einer heimtückischen Krankheit
Ihr Posting beginnt so: „Wir haben Jahrestag. Corona und ich. Und ich muss sagen, unsere Beziehung dauert für mein Empfinden schon viel zu lange und ist eine zutiefst toxische.“ Sie erzählt über die akute Phase, in der Geruch und Geschmack verschwanden und sie extreme Kopfschmerzen hatte. „Mein Verlauf war eher ein leichter“, schildert sie.

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Ich hatte weder Fieber noch Husten. Sehr wohl jedoch irrsinnige Kopfschmerzen und die Nase war verstopft.

Julia Bayr

„Ich hatte weder Fieber noch Husten. Sehr wohl jedoch irrsinnige Kopfschmerzen und die Nase war verstopft.“ Außerdem fühlte sie sich müde und schwach. Auch in der Post-Covid-Phase wurde es nicht besser. Müdigkeit, Schwäche und Erschöpfung blieben ihre Begleiter.

Trotzdem zwang sich Bayr, ihre Yogastunden online durchzuziehen. „Obwohl ich manchmal nicht wusste, wo ich meine Kraft dafür hergenommen habe“, gibt sie zu. Zwei bis drei Monate später fand sie sich in der Long-Covid-Definition wieder. Geschmack- und Geruchssinn waren immer noch nicht zurückgekehrt, Konzentrationsschwierigkeiten und Wortfindungsstörungen gehörten zum Alltag. Am zweiten Tag nach der zweiten Impfung geschah ihr persönliches Wunder. „Ich bin aufgewacht und sämtliche Erschöpfungssymptome, Müdigkeit, Brain-Fog, Kopfschmerzen etc. waren über Nacht wie weggeblasen“, schildert Bayr. Das war acht Monate nach der Infektion. Seitdem geht es ihr körperlich wieder gut. Nur die Sache mit Geschmack- und Geruchssinn ist geblieben.

Nicht zu riechen, ist ein unglaublicher Verlust
„Das ist ein unglaublicher Verlust“, so die Neusiedlerin. „Egal ob ich Essen abschmecken oder guten Wein trinken möchte. Ich nehme keine Aromen wahr. Auch meine Liebsten kann ich nicht mehr riechen. Weder meinen Mann, noch meinen Sohn.“ Sie weiß nicht, ob sich das je wieder geben wird. „Da bin ich aber im Vergleich zu anderen Long-Covid-Betroffenen noch gut dran“, so Bayr. Sie appelliert an alle, das Virus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn es macht wirklich vor niemandem Halt.

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