Letzter Ausweg

KH Braunau-Chef: „Nur mehr ein harter Lockdown“

Oberösterreich
10.11.2021 14:10

In manchen oberösterreichischen Krankenhäusern spitzt sich die Lage zu. Planbare Operationen müssen bereits verschoben werden, Triage und Abstriche in der Akut-Medizin drohen. Sollten die derzeit politisch getroffenen Maßnahmen nicht helfen, bliebe für Erwin Windischbauer, Geschäftsführer des stark betroffenen KH Braunau „nur mehr ein harter Lockdown“.

333 Intensivbetten können in den oö. Spitälern maximal betrieben werden. Derzeit sind 103 Plätze für Covid-19-Erkrankte reserviert, 86 waren mit Stand Mittwochfrüh belegt. 147 Intensivbetten sind für Patienten mit anderen Krankheiten da. Im Krankenhaus St. Josef Braunau werden seit Wochen sechs Covid-Patienten auf der Intensivstation betreut. „Wir haben keine zusätzlichen Intensivbetten für Covid-Patienten mehr zur Verfügung“, erklärte Geschäftsführer Erwin Windischbauer. Diese Woche seien auf der Intensivstation keine Impfdurchbrüche behandelt worden.

Planbare Operationen müssen verschoben werden
„Wir haben derzeit bereits die OP-Kapazität um ein Drittel reduziert und müssen nächste Woche auf die Hälfte reduzieren“, so der Geschäftsführer. Personal sei nicht mehr ausreichend vorhanden. Windischbauer spricht von Krankenständen und quarantäne-bedingten Ausfällen, die in manchen Bereichen viermal so hoch seien wie im langjährigen Durchschnitt. Aktuell seien 41 Beschäftigte an Covid-19 erkrankt. „Darüber hinaus müssen wir viele offene Planstellen verzeichnen.“

„Nicht mehr stemmbar“
Das Personal gebe das Beste für die Versorgung der Patientinnen und Patienten, „doch die Überbelastung ist auf Dauer nicht mehr stemmbar“, schlug Windischbauer Alarm. Noch könnten Akutfälle wie gewohnt behandelt werden, für Intensivpatienten könnte Triage allerdings ein Thema werden. Helfen alle Maßnahmen nichts, fällt Windischbauer „nur mehr ein harter Lockdown“ ein. Ein ähnlich düsteres Bild zeichnete der ärztliche Direktor des Salzkammergutklinikums und Teil des oö. Krisenstabs, Tilman Königswieser, für die drei Standorte Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck. Bezieht man die Betten ein, die für Akutfälle wie Herzoperationen oder Unfälle freigehalten werden müssen, sei derzeit rund die Hälfte der 28-Intensivplätze mit Corona-Infizierten belegt.

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