Bei Kindergartenplätzen für Unter-Dreijährige sind wir Schlusslicht in Westeuropa. Frauen und Wirtschaft drängen auf den Ausbau.
Angesichts des Fachkräftemangels drängen immer mehr Betriebe die Politik, endlich mehr Kinderbetreuungsplätze zu schaffen, damit Frauen berufstätig sein können. Das sei bereits standortrelevant. Außerdem würde dies die Nachteile bei Einkommen und Pensionen von Müttern vermindern. Tatsächlich hat Österreich zuletzt zwar dank verpflichtendem Kindergartenjahr bei den Vorschulkindern das Angebot ausgebaut, doch bei den Kleinsten klafft die große Lücke: Nur 23 Prozent der Unter-Dreijährigen (in Summe gut 70.000 Kinder) sind in Betreuung.
Schlusslicht in Westeuropa
Damit sind wir weit unter dem EU-Schnitt und Schlusslicht in Westeuropa (Grafik unten). „Wir sollten in dieser Altersgruppe gemäß EU-Vorgaben 33 Prozent in Betreuung haben. Bei den Älteren ist die Situation zwar besser, aber auch bei ihnen ist der Kindergarten oft nur halbtags offen, und es gibt große regionale Unterschiede in der Versorgung“, resümiert Monika Köppl-Turyna, Chefin des Forschungsinstitutes Eco Austria, ihre jüngste Studie.
Fazit: Ein auch nur moderater Ausbau des Angebots für die Kleinen hätte vergleichsweise große Wirkung und würde sich schnell rechnen.
Dass bei den Kleinen nicht mehr passiert, liegt auch am Föderalismus-Dschungel „und fehlenden Anreizen. Beispiel: Die Gemeinden zahlen das meiste, haben aber bei ihren Steuereinnahmen nichts davon, wenn Frauen mehr verdienen“.
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