Das sogenannte Geoid-Modell zeigt die gedachte Oberfläche eines globalen, ruhenden Ozeans, der ohne Einfluss von Gezeiten und Erddrehung allein durch die Schwerkraft geformt wird. Da diese nicht überall gleich ist, machen sich Gebiete mit geringer Schwerkraft als "Dellen" bemerkbar, stärkere Anziehungskräfte hingegen als "Beulen".
Die Erstellung des Modells wurde von Forschern der Technischen Universität München (TUM) koordiniert. Nach deren Angaben trug GOCE als Satellit der europäischen Raumfahrtagentur ESA nach nur zwei Jahren in einer Erdumlaufbahn genügend Daten zusammen, um die Gravitation der Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit zu kartieren.
Hilft bei Erforschung des Klimawandels
Das Geoid liefert nun unter anderem Ozeanographen wichtige Daten für ihre Messungen. Aus den Differenzen zwischen dem idealisierten Ozean, der aufgrund der Schwerkraft zu erwarten wäre, und dem tatsächlichen Meeresspiegel können die Wissenschaftler nach Angaben der TUM beispielsweise Ozeanströmungen ableiten. Die Strömungen werden demnach ebenso wie messbare Änderungen des Meeresspiegels und Eisbewegungen durch den Klimawandel beeinflusst und sind daher für dessen Erforschung entscheidend.
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