Anstieg um 9 Prozent

Immer mehr Privatkonkurse in Österreich

Immer mehr Privatpersonen schlittern in den finanziellen Ruin. Allein im ersten Quartal dieses Jahres stieg die Zahl der Insolvenzanträge um neun Prozent auf rund 2.450 Fälle. Noch stärker angewachsen sind die damit verbundenen Schulden. Sie erhöhten sich 2011 schon auf über 303 Millionen Euro.

Bereits über 70.000 Personen haben seit der Einführung des Privatkonkurses im Jahr 1995 diese Art der Entschuldung genutzt. In rund drei Viertel aller Fälle mit Erfolg. Daher dürfte die "Nachfrage" auch weiterhin hoch bleiben. 

Absoluter Spitzenreiter bleibt dabei mit über 1.000 Anträgen im ersten Quartal Wien, gefolgt von Ober- (316) und Niederösterreich (258). Den größten Zuwachs haben mit 47 Prozent auf 137 Anträge die Salzburger vorzuweisen. Laut Kreditschutzverband 1870 gab es dort einen gewissen "Aufholbedarf".

Unterscheiden muss man auch zwischen Privatpersonen, die in die Pleite schlittern, und ehemaligen Unternehmern, denen das Geld ausging. Während Letztere mit Schulden von im Schnitt 190.000 Euro zu kämpfen haben, sind es bei Privaten "nur" rund 60.000 Euro. Nur geringfügig über dem Vorjahr liegen hingegen die Unternehmensinsolvenzen (+3,8 Prozent).

von Gerald Hofbauer, Kronen Zeitung