Ikarus ist ein ruppiger Jung-Macho im Rolli mit großer Klappe und vielen Ängsten, der endlich Sex mit Mädchen haben will. Der andere, Francis, ein feinfühliger Philosoph, vermutlich schwul, hat Multiple Sklerose. Die beiden Jugendlichen nerven sich – und werden beste Freunde. Doch nicht nur ihre körperlichen Beeinträchtigungen behindern die Außenseiter, sondern auch der Druck, alles intensiv ausleben zu wollen, was Jungen in dem Alter eben möchten. Enttäuschungen sind vorprogrammiert. Dabei erlebt aber Ikarus dann doch die erste Liebe zu einem Mädchen. Als er Francis zu verlieren droht, beginnt er darüber nachzudenken, was einen Menschen ausmacht.
Ein guter Drive
Das Stück fasziniert nicht nur durch temporeiche Pointen, die nie aufgesetzt wirken. Es legt der Regie von Tanja Regele auch ausreichend Möglichkeiten in die Hand, damit Friedrich Eidenberger nahtlos in andere Rollen wechseln kann, ohne große Verwandlung. Er spielt nicht nur den intellektuellen Francis mit den Krücken. Im Umdrehen lutscht er am Halskettchen und ist die große Liebe des Freundes. Mit Brille im Lehnstuhl mimt er den Psychiater. Der einfache, mit Schiebewand ausgestattete Bühnenkubus (Bild Angelika D. Katzinger) macht alle Schauplätze mit. Grandiose Schauspielleistung, ein tolles Stück für Leute ab 13 Jahren. Infos: Landestheater Linz
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