Spitzname „Bébel“

Schauspiellegende Jean-Paul Belmondo verstorben

Adabei
06.09.2021 16:45

Der französische Schauspielstar Jean-Paul Belmondo ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Belmondo starb am Montag in Paris, wie sein Anwalt Michel Godest mitteilte. Der Schauspieler drehte im Laufe seiner Karriere rund 80 Filme.

Seit einem Schlaganfall 2001 war er körperlich geschwächt. „Er war seit einiger Zeit sehr müde“, sagte sein Anwalt. „Er ist ruhig gestorben.“ Mit Belmondo „verschwindet eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit einer außergewöhnlichen Karriere“, wie die französische Zeitung „Le Parisien“ schreibt. 

Flimmerte auf Europas Leinwänden
Ab den späten 50er-Jahren wurde Belmondo zunächst als Darsteller innerhalb der Nouvelle Vague bekannt. Ab Mitte der 1960er-Jahre war er als Komödiant und Held in Action-Filmen rund zwei Jahrzehnte lang einer der erfolgreichsten Stars auf europäischen Leinwänden.

Durchbruch mit „Außer Atem“
Zu den bekanntesten Filmen, in denen Belmondo mitwirkte, zählen „Außer Atem“ und „Elf Uhr Nachts“ von Regisseur Jean-Luc Godard. 1989 erhielt der Schauspieler einen César als Bester Hauptdarsteller im Film „Der Löwe“. Später bekam er weitere Auszeichnungen für sein Lebenswerk, unter anderem die Goldene Palme und den Goldenen Löwen.

Leidenschaft für den Boxsport
Jean-Paul Belmondo wurde als Sohn des renommierten Pariser Bildhauers Paul und der Tänzerin Madeleine Belmondo geboren. Als Schüler galt Belmondo als schwierig und undiszipliniert, er musste mehrmals die Schule wechseln. Am Gymnasium begeisterte er sich für den Boxsport und bestritt ab seinem 13. Lebensjahr mehrere Kämpfe.

„Ich übte diesen Sport nie aus, um daraus einen Beruf zu machen. Es war für mich einfach ein Spiel, bei dem man viel zu zahlen hatte, um zu gewinnen.“ Mit 16 Jahren wurde der an Tuberkulose erkrankte Belmondo zur Genesung in die Auvergne geschickt. Dort machte er sich Gedanken über seine Zukunft und fasste den Entschluss, Schauspieler zu werden.

Ewiger Rivale von Alain Delon
Seine Rollenvielfalt und ungebrochene Ausdruckskraft machten ihn für Melville zu einem der außergewöhnlichsten Schauspieler seiner Generation. Sein ewiger Rivale war Alain Delon. Doch an Belmondos komödiantisches Talent kam der Schönling nicht heran. Die Franzosen nannten Belmondo liebevoll „Bébel“.

Keine Doubles vonnöten
In den 70er-Jahren begann der durchtrainierte Schauspieler sich immer mehr als Komödiant und Actionstar zu profilieren. Dabei riskierte er auch Kopf und Kragen, denn er kam in den meisten Filmen ohne Double aus. Unerschrocken kletterte er an Strickleitern zu Helikoptern hoch und sprang über fahrende Züge. Als er sich in „Der Boss“ bei einem Stunt am Kopf verletzte, machte er mit seinen halsbrecherischen Unternehmen Schluss. Da war er 52.

Ein bewegtes Leben
Nicht nur vor der Kamera musste der Haudegen Schläge einstecken. Im November 1999 erlitt er in Brest auf der Bühne einen Herzanfall und 2001 auf Korsika einen Schlaganfall. Und Belmondo machte stets auch nicht nur mit seinen Kinoeinsätzen Schlagzeilen, sondern auch mit seinem Privatleben, machte der Charmeur doch aus seiner aktiven Bewunderung für schöne Frauen nie ein Geheimnis.

Seine vier Kinder stammen aus den Beziehungen mit der Tänzerin Elodie Constantin und Nathalie Tardivel. Seine Liaison mit der rund 40 Jahre jüngeren Barbara Gandolfi endete 2012 nach vier Jahren mit einer Trennung.

ORF ändert Programm
In memoriam Jean-Paul Belmondo ändert der ORF sein Programm und zeigt heute, Montag, nach Nachrufen in „Kultur Heute“ (19.45 Uhr, ORF III) und „kulturMontag“ (22.30 Uhr, ORF 2) um 23.30 Uhr in ORF 2 im Rahmen von „kulturMontag“ die 2015 entstandene Dokumentation „Belmondo, der Unwiderstehliche“. Das für 23.30 Uhr geplante Porträt „Heimito und die Doderers - Eine Familie und ihr Schriftsteller“ entfällt.

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(Bild: kmm)



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