„Fox News“-Moderator:

Gefälschter Impfpass ein „Akt der Verzweiflung“

Ausland
03.09.2021 21:46

Der streitbare „Fox News“-Moderator Tucker Carlson lässt einmal mehr mit einer fragwürdigen Aussage aufhorchen. Zu Hauptsendezeit am Donnerstagabend verteidigte er all jene Menschen, die sich einen gefälschten Corona-Impfpass kaufen - es handle sich dabei um einen „Akt der Verzweiflung“. Bei bekannten Wissenschaftlern sorgt dies für Entsetzen.

Warnte Carlson am Montag die US-Regierung noch vor einer „Revolte“ („Das wird passieren“), nahm sich der Moderator mit den besten Quoten aller amerikanischen Kabelsender nun den Impfverweigerern an. Konkret sprach er dabei die Ankündigung der Staatsanwaltschaft von Manhattan an, Anklage gegen 15 Personen zu erheben, die „an einer Verschwörung mit gefälschten Covid-Impfnachweisen“ beteiligt waren.

Er bezeichnete die Herstellung, den Verkauf und Kauf von gefälschten Impfpässen als „schwere Verbrechen mit schwerwiegenden Folgen für die öffentliche Sicherheit“, wie das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ berichtete.

„Von Tyrannen in eine Ecke gezwungen“
Carlson findet an der Begründung jedoch nur wenig Gefallen: „Der Kauf eines gefälschten Impfausweises ist ein Akt der Verzweiflung von anständigen, gesetzestreuen Amerikanern, die von Tyrannen in eine Ecke gezwungen wurden“, erklärte er in „Tucker Carlson Tonight“. Vielmehr handle es sich um ein Verbrechen, Amerikaner zu zwingen „Medikamente einzunehmen, die sie nicht brauchen oder wollen“, spielte er auf die Covid-Impfungen an.

Für die führenden Wissenschaftler in den Staaten hat der bekannte Moderator damit eine rote Linie überschritten. Besonders drastisch formuliert es der Epidemiologe Eric Feigl-Ding auf Twitter. Durch die Fälschung eines Impfnachweises „werden Menschen getötet, einschließlich Kinder“, deklariert er die Rhetorik Carlsons als „gefährlich“.

Moderator gießt Öl ins Feuer
Der Pandemie-Experte weiß, wovon er spricht - und er beobachtet die Situation in den Staaten derzeit mit besonders großer Sorge. Die Spitäler steuern aktuell vor allem in den südlichen Bundesstaaten wieder rasant auf eine Überlastung zu, die Öffnung von Schulen in Verbindung mit einem Verbot von Maskenpflichten tun ihr Übriges.

Dass Carlson nun zur Fälschung von Impfausweisen ermuntere, sei eine „kriminelle Gefährdung der Öffentlichkeit“, sparte Feigl-Ding nicht mit Kritik.

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