Kurzohrmaus in Tirol

“Ausgestorbene” Maus in Tirol entdeckt

Wissenschaft
01.12.2004 11:51
42 Jahre nach dem vermeintlichen Aussterben der Bayerischen Kurzohrmaus haben österreichische Wissenschaftler ein lebendes Exemplar gefangen. Friederike Spitzenberger vom Naturhistorischen Museum in Wien spürte die Wühlmaus-Spezies im Tiroler Rofangebirge auf. Dies berichtet das „Greenpeace Magazin“ in seiner neuen Spezial-Ausgabe zum Thema Artenvielfalt. (Bild: Symbolfoto)
"Möglicherweise existieren nur wenige hundertTiere", sagte Spitzenberger dem Hamburger Magazin. Der kleineBestand von "Microtus bavaricus" habe sich seit der letzten Eiszeitgegen "modernere" Wühlmäuse behauptet. Spitzenbergerfing die verloren geglaubten Nager mithilfe von Lebendfallen.Sie hatte gezielt in dem Waldstück gesucht, nachdem ein DNA-Vergleichausgestopfter Museumstiere aus den 70er Jahren auf das versteckteVorkommen hingewiesen hatte. 
  
Nur in Mitteleuropa heimisch 
"In dem wenige Hektar großen Gebiet fließenwilde Bäche, und der Wald wird naturnah bewirtschaftet",sagte die Säugetier-Expertin des Wiener Museums. "Nun solltees so belassen werden, wie es ist." Eine Intensivierung der Forstwirtschaftzum Beispiel könnte das Ende der Wühlmäuse bedeuten.Nur eine Handvoll Tierarten sind wie die Bayerische Kurzohrmausin Mitteleuropa endemisch, kommen also nirgends sonst vor. 
  
Das bis jetzt einzige bekannte Vorkommen der Artbei Garmisch-Partenkirchen war offenbar in den 60er Jahren erloschen,kurz nachdem es entdeckt worden war. Der deutsche Zoologe KlausKönig hatte 1962 an einem Hang bei Garmisch mit klassischenMäusefallen 23 Wühlmäuse gefangen und anhand desGebisses deren zoologische Eigenständigkeit festgestellt.König verpasste der Spezies den patriotischen Namen - voreilig,wie sich nun zeigt. Zahlreiche Versuche von Zoologen, die Artbei Garmisch wieder zu finden, waren gescheitert. 
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