„Krone Vorarlberg“-Kolumnist Harald Petermichl hat in seiner neuesten Ausgabe von „Ach, übrigens...“ den Steuerrechner ausgepackt! Was kostet Super-Dribbler Lionel Messi seinen neuen Verein Paris Saint Germain wirklich? Bei kolportierten 40 Millionen Euro an Nettogehalt, freut sich nicht nur der Spieler, sondern auch die französische Finanz...
Das UEFinanzamtKürzlich hat es eine Meldung bis in die Hauptnachrichten des Deutschen Fernsehens geschafft, die besagt, Lionel Messi würde bei seinem neuen Verein PSG ein Jahressalär in Höhe von 40 Millionen Euro beziehen. Das Ganze netto, was wiederum heißt, dass der Verein aus dem 24. Quartier im 6. Arrondissement bei einem derzeitigen Spitzensteuersatz von 49 % plus 3 % Reichensteuer (parbleu!), wie ihn die Direction Générale des Impôts (DGI) vorgibt, jedes Jahr 83.333.333 Euro und 33 Cent in die Hand nehmen muss (alles was mit Sozialversicherung und so zu tun hat, lassen wir der Einfachheit halber mal außen vor), damit der Herr Messi, le pauvre, nicht allabendlich greinend vor seinen Kontoauszügen sitzt.
Bevor aber jetzt alle gleich wieder anfangen, Neid und Missgunst zu versprühen, muss fairerweise auch Vereinspräsident Nasser Al-Khelaifi gehört werden, der zu diesem Thema unter anderem meinte: „Vor dem Messi-Transfer haben wir unsere Zahlen geprüft und abgewogen, ob es möglich ist, diesen Deal zu machen. Und es war möglich. Wir machen nichts, ohne es zu prüfen. Messi ist ein Riesengewinn. Wir verdienen Geld durch Trikotverkäufe, Social Media und Werbung. Wir achten immer auf das Financial Fairplay.“ Der letzte Satz ist besonders bemerkenswert, aber um bei den schnöden Zahlen zu bleiben: 139,99 Euro kostet ein Trikot im offiziellen PSG-Shop, das heißt, ab dem Verkauf des 595281. Leiberls hat sich der Transfer amortisiert und der Emir von Paris kann sich das Schielen auf das Financial Fair Play-Damoklesschwert sparen. Dort steht geschrieben, dass ein Verein in drei Jahren maximal 30 Millionen Euro an Defizit ausweisen darf, ansonsten käme es zu Sanktionen. Ça alors!
Zum Gaudium aller fröhlich mit Geld um sich werfenden Ballspielclubs hat UEFA-Präsident Ceferin schon vor der EM der Agence France-Press gesteckt, das Financial Fairplay (FFP) müsse „modernisiert und angepasst“ werden.
Harald Petermichl
Zum Gaudium aller fröhlich mit Geld um sich werfenden Ballspielclubs hat UEFA-Präsident Ceferin schon vor der EM der Agence France-Press gesteckt, das Financial Fairplay (FFP) müsse „modernisiert und angepasst“ werden. Dahinter steckt offenbar, dass Vereinen das FFP künftig schnuppe sein kann, wenn sie zum Ausgleich eine „Luxussteuer“ (Höhe noch unklar) an die UEFA entrichten. Richtig gelesen, der Verband als Steuerbehörde. Génial ça und man fragt sich sogleich, warum Herr Messi seine Einkommensteuer nicht direkt an die UEFA statt an den französischen Fiskus bezahlen kann. Das würde, da gibt‘s gar kein Vertun, dem europäischen Vereinsfußball und insbesondere der Nachwuchsarbeit nochmal einen ordentlichen Schub geben. Ils sont fous, les Nyonnais, aber das ist bekannt und keine Neuigkeit für die Hauptnachrichten.
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