Vorsicht vor Betrügern

Wenn die Internet-Liebe Herz und viel Geld raubt

Tirol
13.08.2021 13:30

Es beginnt meist mit einem harmlosen Online-Chat und endet oft mit einer bitteren Enttäuschung statt großer Romantik. Liebesschwindler treiben sich leider auch auf seriösen Dating-Seiten herum und zocken Liebeshungrige eiskalt ab - nicht selten kommen die Opfer aus Tirol!

Liebe macht bekanntlich blind – und offenbar auch gutgläubig. Anders ist es nicht zu erklären, dass eine Internet-Bekanntschaft vor einigen Monaten eine Frau aus dem Ötztal um mehrere Zehntausend Euro gebracht hat. Die 68-Jährige lernte den angeblich aus Kanada stammenden Mann über „Tinder“ kennen – und wohl auch lieben. Schnell gewann der Unbekannte das Vertrauen der Frau und brachte sie dazu, mehrfach Geld auf ein von ihm angegebenes Konto zu überweisen. Plötzlich riss der Kontakt ab. Bis dahin wurde ihr ein mittlerer fünfstelliger Betrag abgeknöpft.

Obwohl die Polizei gebetsmühlenartig vor solchen Betrügereien warnt, fallen immer wieder gutgläubige Menschen darauf hinein. Die betrogene Ötztalerin ist wahrlich nicht alleine.

Viele Gemeinsamkeiten
„Meist sind es ältere Damen, die etwa nach einer Trennung das Liebesglück im Internet suchen und Opfer von so genanntem Love- bzw. Romance-Scamming werden“, erklärt Oswin Lechthaler vom LKA Tirol.

Die Vorgehensweise ist fast immer dieselbe: Rasch wird Vertrauen aufgebaut. „Die Täter täuschen Gemeinsamkeiten wie Kinder, Hobbys oder irgendwelche Vorlieben vor, die in den Profilen aufscheinen“, weiß Lechthaler. Mit teils herzzerreißenden Lebensgeschichten sorgen die Betrüger dann dafür, dass nicht nur das Herz, sondern auch die Brieftasche geöffnet wird. „Gerne wird um Geld für angebliche Operationen von Familienmitgliedern oder für Dokumente, die etwa beim Zoll festhängen, gebeten“, sagt der Experte.

Mit Sex-Videos erpresst
Während Frauen eher auf Liebesschwindler reinfallen, tappen Männer laut Lechthaler häufiger in die so genannte Sex-Scam-Falle. Dabei werden sie von attraktiven Frauen vor die Webcam gelockt und animiert, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Davon machen die Täter Screenshots oder Videomitschnitte und drohen, das delikate Bildmaterial zu veröffentlichen.

Damit man den Betrügern gar nicht erst die Chance zur Abzocke gibt, sollte man auf Partnerbörsen oder auch bei Facebook-Freundschaftsanfragen von Unbekannten stets ein gesundes Misstrauen an den Tag legen.

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