Wiener (73) im Visier

Missbrauchsverdacht gegen Feriencamp-Betreiber

Wien
11.08.2021 14:53

Schwerer Verdacht in Wien: Gegen den Betreiber von Kinder-Feriencamps wird ermittelt, konkret geht es um den Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen. Der heute 73-Jährige steht unter anderem im Verdacht, vor mehr als 30 Jahren einen damals achtjährigen Buben missbraucht zu haben.

Der Betroffene soll in weiterer Folge einen Nervenzusammenbruch erlitten haben, dem Vernehmen nach machte ihm noch Jahre später das Erlebte zu schaffen. Ermittlungen müssen nun klären, ob dieser Vorwurf verjährt ist, ebenso, ob es womöglich weitere Opfer gibt. 

Kinder im Prater angesprochen
Am 30. Mai 2021 wurde der Verdächtige im Wiener Prater dabei beobachtet, wie er gezielt fünf bis zehn Jahre alte Kinder angesprochen haben soll. Auch soll er ein sieben Jahre altes Mädchen, das er nicht kannte, auf ein Eis eingeladen und ihm auch einen Flyer für die Feriencamps überreicht haben. Der Vater des Kindes kam jedoch hinzu und beendete die Unterhaltung. In diesem Fall besteht der Verdacht auf Anbahnung eines intimen Kontakts. 

Beim Vater der Siebenjährigen handelt es sich um Roberto d‘Atri, der gemeinsam mit den Wiener Rechtsanwälten Thomas und Nikolaus Rast den im Aufbau befindlichen Verein „Bündnis Kinderschutz Österreich“ ins Leben gerufen hat und als dessen Präsident fungiert. Ebenso setzt er sich gemeinsam mit dem deutschen Mobbingcoach Carsten Stahl für Kinder ein, die unter Mobbing leiden. 

Weiterführung des Betriebes untersagt
Wie aus der APA vorliegenden Unterlagen hervorgeht, hat das Landesgericht für Strafsachen vor wenigen Wochen am Wohnsitz des 73-Jährigen in Währing eine Hausdurchsuchung bewilligt. Der Verdächtige hat sich zu den gegen ihn gerichteten Vorwürfen bisher nicht geäußert und von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.

Seiner Homepage zufolge hat der 73-Jährige im heurigen Sommer unter dem Motto „Kinder, wollt ihr was erleben“ Ferien-Abenteuer „in Österreichs schönsten Gegenden“ - konkret Badeseen in Tirol und in der Steiermark - angeboten. Informationen der APA zufolge wurde ihm nach Einleitung der strafrechtlichen Ermittlungen die Weiterführung des Betriebs behördlich untersagt. Laufende Camps wurden gestoppt, die Kinder abgeholt.

Ex-Mitarbeiter ebenfalls im Fokus
Des Weiteren ergaben Ermittlungen der Polizei, dass der Verdächtige im Rahmen eines von ihm veranstalteten Ferienlagers im Jahr 2006 einen Betreuer beschäftigt hatte, der sich damals an einem Buben vergriffen haben soll. Der Ex-Angestellte wurde hinsichtlich dieses Vorwurfes nun ebenfalls angezeigt, und zwar wegen geschlechtlicher Nötigung und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses. Der Ex-Mitarbeiter soll auch schon vor Gericht gestanden und verurteilt worden sein: im Jahr 2010 - ebenfalls wegen geschlechtlicher Nötigung und Missbrauchs von Unmündigen.

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