Was quält „Gusti“?

Marlene Bienert spricht mit verfressenem Kater

Tierecke
10.08.2021 16:40

„Gusti futtert wie ein Scheunendrescher. Er ist wahnsinnig verfressen und stiehlt auch viel bei uns, auch total katzenuntypisches Essen,“ so beschrieb Elisa V. das Verhalten ihres einjährigen Katers: „Kochen und Essen mit ihm in einem Raum ist fast unmöglich.“ Ein neuer Fall für Marlene Bienert, die seit ihrer Kindheit mit Vierbeinern kommuniziert. 

Laut Marlene Bienert besteht die telepathische Sprache der Tiere vereinfacht ausgedrückt aus Gefühlen, Bildern, Filmen, Gerüchen, Geschmack oder Geräuschen. Sie versteht sich als Tierdolmetscherin: „Ich übersetze das, was Tiere ihrem Menschen mitteilen wollen. Ihre eigenen Emotionen sind dabei fehl am Platz: “Natürlich bin ich voll auf Empfang, aber ich sehe mich als leeres Blatt Papier, auf das die Tiere schreiben.“ In der Vergangenheit hat sie das bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt- und jetzt sprach sie ein ernstes Wort mit Kater “Gusti".

„Nein, ich hab nicht so viel Hunger“, antwortet der Kater, als Marlene Bienert ihn fragte, warum er so viel und so seltsame Dinge frisst. „Gusti war sehr lieb und ehrlich, er hat gesagt dass irgendetwas mit seinem Körper nicht in Ordnung ist. Dass er irgendwie keinen Halt im eigenen Körper hat, dadurch ist jede Bewegung die er macht sehr anstrengend, er ist schnell erschöpft. Natürlich hüpft der junge Kater herum und er spielt, aber alles ist sehr mühselig für ihn. Er spürt dass er schwach ist, aber er kann nichts dagegen tun. Er ist quasi in diesem Zustand gefangen“, so Bienert.

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Ich versprach ihm, dass ihm ganz ganz sicher geholfen wird.

Marlene Bienert im Gespräch mkit "Gusti"

„Gusti“ hat also durch das Vielfressen und das ständige Beknabbern von Pflanzen, Verpackungen, Brot, Salat und anderen Dingen versucht, seinen inneren Dauerstress abzubauen - es war ein Ventil, das ihm selbst eingefallen ist, um seine innere Unruhe, sein körperliches Unwohlsein zumindest kurzfristig lindern konnte. „Gusti hörte mir aufmerksam zu, als ich ihm erklärte, dass bisher niemand gewusst hat, was mit ihm los ist“, so Bienert. „Ich versprach ihm, dass ich es gleich seinem Frauchen sagen werde und dass ihm ganz ganz sicher geholfen wird damit es ihm rasch besser geht. Die Aussicht, dass es jetzt für ihn bergauf geht, beruhigte Gusti schon während des Tiergesprächs.“

Und das bemerkten auch seine Besitzer rasch am Benehmen des Katers. Elisa V.: „Ich konnte es mir nicht erklären, aber Gusti ist plötzlich ruhiger geworden, er hat deutlich weniger Fress-Attacken gehabt.“ Drei Wochen nach dem Gespräch ist der liebe junge Kater sehr zufrieden und viel entspannter. Elisa V. freut sich riesig über ihren braven Gusti: „Wenn ich jetzt sein Futter vorbereite, dann sitzt er ganz manierlich direkt neben mir und schaut mir friedlich zu, bis ich fertig bin und fängt erst dann zu Fressen an. Das war früher fast unmöglich.“

Außerdem waren Frauchen und Gusti bei einer Physiotherapeutin, sie bekamen verschiedene Turnübungen gezeigt, die seither täglich drei mal für wenige Minuten auf dem Programm stehen, um seine Muskeln zu kräftigen. Und der schwarze Kater macht konzentriert und begeistert mit. Marlene Bienert freut sich, dass sie vermitteln konnte: „Ganz egal, worum es geht, die Offenheit der Tiere und das grenzenlose Vertrauen, das sie mir schenken, berühren mich zutiefst.“

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