Stundenlange Suchen

Zwei Tote: Horrornacht für Tirols Bergretter

Tirol
08.08.2021 17:38
Selbst für erfahrene Bergretter waren es „grenzwertige Einsätze“ bei Nacht, Starkregen und Gewitter. Trotzdem versuchten die Freiwilligen alles Menschenmögliche, um Wanderer zu finden. In Schwoich half das halbe Dorf mit – leider vergebens. In Vals stürzte eine 21-Jährige in den Tod. Zwei Suchen waren erfolgreich.

Mehrere Ortsstellen aus dem Bezirk Kufstein, die FF Schwoich, die Lawinenhundestaffel, Polizei, Alpinpolizei, das Drohnenteam des Bezirksfeuerwehrverbandes und die Wasserrettung suchten Samstagabend nach einem Einheimischen (68). „In Summe 180 Personen, davon 60 Freiwillige aus dem Dorf. Jeder kannte den Mann, der an Parkinson litt“, schildert Einsatzleiter Christoph Silberberger. Trotz Handypeilung konnte der Vermisste, der gegen 17 Uhr zuletzt gesehen worden war, nicht lokalisiert werden. Wegen Dunkelheit und Schlechtwetter wurde die Suchaktion in der Nacht abgebrochen. Sonntag am Vormittag konnte der Mann am Fuße einer Wand nur noch tot aufgefunden werden.

21-Jährige kam von Wanderung nicht retour
Auch in Vals nahm eine Suchaktion nach einer 21-Jährigen ein trauriges Ende. „Am Abend hat die Wirtin einer Alm auf dem Padaunberg Alarm geschlagen“, schildert Einsatzleiter Hermann Ungerank von der Bergrettung St. Jodok. „Eine 21-Jährige, die vor drei Jahren auf der Alm als Ferialpraktikantin gearbeitet hatte, war nicht wie angekündigt von einer Wanderung auf die Vennspitze zurückgekehrt.“ Noch am Abend machten sich Retter trotz Schlechtwetters auf den Weg, suchten alle markierten Steige ab. „Wir haben alles gegeben, suchten die ganze Nacht. Es war grenzwertig“, sagt Ungerank. Erst am nächsten Tag konnte die Leiche der jungen Frau vom Helikopter aus in einer Rinne entdeckt werden: Sie war rund 100 bis 150 Meter durch felsdurchsetztes Gelände abgestürzt. Im Einsatz standen Bergrettung St. Jodok, drei Hunde und die Alpinpolizei.

Beherztes Eingreifen: Steinschlag abgewehrt
Ebenfalls bei Nacht und Nebel stiegen die Bergrettungen Scheffau und Kufstein auf den Scheffauer: Ein Deutscher (54) war in Bergnot geraten. Bei der Bergeaktion löste sich ohne Zutun der Retter ein ca. 40 cm großer Stein und stürzte auf den Verletzten zu. Ein Retter (29) verhinderte Schlimmeres, indem er den Stein mit dem Unterarm abwehrte.

In St. Johann suchte ein Großaufgebot nach einer 75-Jährigen. Sie tauchte am Abend wieder auf.

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