Sagenhafter Aufstieg

Das Milliardenspiel der Wiener Handy-Banker

Wirtschaft
07.08.2021 14:28

N26 hat schon sieben Millionen Kunden in 25 Ländern, die Finanz-App ist bald höher bewertet als große klassische Banken.

Als die beiden Wiener Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal 2013 ihre digitale Bank N26 gründeten, ahnten sie wohl kaum, dass ihr Unternehmen sieben Jahre später Milliarden Euro wert sein würde. Doch das Start-up mit Sitz in Berlin (Werbeslogan: „Die Bank, die du lieben wirst“) hat einen sagenhaften Aufstieg hingelegt, dessen Gipfel wohl noch lange nicht erreicht ist.

Gespräche mit Investoren
Aktuell hat man über sieben Millionen Kunden in 25 Ländern, beschäftigt 1500 Mitarbeiter. Das Girokonto, das man gratis am Handy eröffnen kann, ist die Basis für alle Finanzgeschäfte: Kredite, Sparen, Überziehungen, Versicherungen, demnächst sollen auch Börsengeschäfte oder der Handel mit Kryptowährungen möglich sein. Diese „Fintechs“ (Fachausdruck für internet-basierte Finanzdienstleister) machen den klassischen Banken Konkurrenz.

Derzeit ist N26 in Gesprächen mit Investoren, um weiteres Kapital einzusammeln. Schon bisher haben Geldgeber wie die Allianz-Gruppe, der chinesische Internetkonzern Tencent, Paypal-Mitgründer Peter Thiel, einige Zalando-Gründer und andere über 700 Millionen Euro in N26 gesteckt, die Bewertung lag bisher bei drei Milliarden Euro.

Finanz-App hat vor allem junge Kunden
Laut „Bloomberg“ sollen vor einem geplanten Börsegang in einer letzten Finanzierungsrunde noch mehrere hundert Millionen frisches Geld hereinkommen, dadurch könnte der Firmenwert auf 8,5 (!) Milliarden Euro steigen. Dann wäre N26, die letztes Jahr noch Verluste schrieben, mehr wert als z. B. die Commerzbank oder die RBI.

Hauptmärkte von N26, die über 90% ihres Geschäftes in Europa machen, sind Deutschland, Frankreich und Österreich, die Kunden sind großteils jung. Bei uns - dem Land mit der höchsten Dichte an N26-Kunden - liegt das Durchschnittsalter bei Mitte 35. Der Personalstand in Österreich soll noch heuer auf 50 aufgestockt werden, langfristig sollen im Wiener „TechHub“ 300 Mitarbeiter arbeiten, weil hier globale Banking-Produkte für alle N26-Märkte entwickelt werden. Die IT-Spezialisten kommen aus 16 Nationen ...

Porträt von Manfred Schumi
Manfred Schumi
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