95 dB-Fahrverbot

Meinungen über Verbot driften weiter auseinander

Tirol
06.08.2021 11:15

Der Streit über das Tiroler Motorradfahrverbot für zu laute Bikes nimmt weiter Fahrt auf: Die Plattform „Bikers’ Voice“ wollte mit einer Pegelmessung den Beweis liefern, dass die Grundlage für die Verordnung absurd sei. Die zuständige Abteilung des Landes interpretiert die Messdaten aber völlig konträr und sieht den Beweis der Sinnhaftigkeit.

Einen Etappensieg vermeldeten die Gegner des von der Tiroler Landesregierung auf bestimmten Abschnitten verhängten Verbotes für Motorräder, die im Stand lauter als 95 Dezibel (dB) sind. Für die Biker-Community ist die Methode absurd, vom Standgeräusch auf den tatsächlichen Fahrpegel zu schließen. Sogar die Höchstgerichte sind damit bereits befasst. Eine kürzliche Messung auf dem Red Bull Ring, initiiert von „Bikers’ Voice“, habe – wie berichtet – das Resultat gebracht, dass der Fahrpegel teils sogar niedriger sei als der eingetragene Nahfeldpegel im Stand. Die Unwirksamkeit des Fahrverbotes sei somit bewiesen.

Interpretation völlig konträr
Für das Land Tirol ist diese Erkenntnis eine völlige Fehlzündung. „Ein genauer Blick auf die Messdaten zeigt, dass das Motorrad mit dem höchsten eingetragenen wie auch gemessenen Standgeräuschpegel bei Vollgas auch den höchsten Vorbeifahrtpegel verursacht“, analysiert Christoph Lechner, Vorstand der Abteilung Emissionen, Sicherheitstechnik, Anlagen (ESA) des Landes, „damit wird die Annahme des Tiroler Modells sogar bestätigt, dass mit dem Vorbeifahrtpegel das tatsächliche Fahrgeräusch wesentlich schlechter abgebildet wird als durch den Standgeräuschpegel“.

Andere Regionen wollen Verbot auch umsetzen
„Die Methodik der Maßnahme wurde durch die Europäische Kommission ebenso bestätigt wie erst kürzlich durch das Landesverwaltungsgericht“, legt Verkehrsreferentin Ingrid Felipe noch einen drauf, „die österreichweit erstmalige Umsetzung eines solchen Fahrverbotes hat bei vielen ähnlich von Motorradlärm geplagten Regionen Interesse geweckt, die ebenso das erfolgreiche Tiroler-Modell umsetzen wollen“. Mit der Verordnung habe man den gröbsten Lärmverursachern im Außerfern einen Riegel vorgeschoben.

Völlig anders sehen das die Tiroler NEOS. Für sie sind die Messungen ein weiterer Beweis für die fehlende Sinnhaftigkeit dieser Art der Lärmbekämpfung.

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