Start für Prüfungen

Zweites AKW in Krsko rückte einen Schritt näher

Steiermark
19.07.2021 15:31

Slowenien hat den ersten Meilenstein für ein neues Atomkraftwerk gesetzt. Das Infrastrukturministerium hat am Montag eine Energiegenehmigung für den zweite Reaktorblock in Krsko erteilt. „Das ist noch keine endgültige Entscheidung für die Investition“, betonte der slowenische Infrastrukturminister Jernej Vrtovec. Die Energiegenehmigung sei nur der erste Schritt, der den Weg für den Start von allen erforderlichen Verfahren und Dokumentationsvorbereitung öffne.

Mit der erteilten Energiegenehmigung wird laut dem Minister auch eine breite öffentliche Diskussion in Gang gesetzt, nicht nur auf Expertenebene, sondern auch unter den Bürgern. Man wolle einen „möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens“ über die weitere Nutzung der Atomenergie erreichen, so der Minister bei einer Pressekonferenz in Ljubljana.

Volksabstimmung möglich
Vrtovec schloss eine Volksabstimmung über das zweite AKW nicht aus. Angesichts guter Erfahrungen mit dem ersten Reaktorblock zeigte er sich optimistisch, dass die Bewohner Sloweniens eine solche Entscheidung gut heißen würden.

Auf der Grundlage des Energiegenehmigung wird der Investor, das Staatsunternehmen Gen Energija, die nötigen Genehmigungsverfahren einleiten können. Dabei werden unter anderem die umweltbezogenen und wirtschafltichen Kriterien geprüft. Erst nachdem breite öffentliche Zustimmung erreicht wird, werden laut dem Minister die Verfahren wie die Standortfestlegung, Einholung der Baugenehmigung, Investitionsentscheidung, Auswahl des Technologielieferanten und der eigentliche Bau beginnen.

Modernste Technik soll „bestmögliche Sicherheit“ garantieren
Geplant ist eine Anlage mit modernem Druckwasserreaktor mit einer Leistung von 1100 MW, die jährlich fast 9000 Gigawattstunden Strom erzeugen soll. Die Lebensdauer soll 60 Jahre betragen. „Es handelt sich um die modernste Technologie, für ein Kernkraftwerk der dritten Generation, das eine bestmögliche Sicherheit garantiert“, sagte der Minister.

AKW könnte in zehn Jahren fertig sein
Zahlreiche Fragen zum Reaktor sind weiterhin offen: Der konkrete Standort in der Gemeinde Krsko, wo bereits das bestehende AKW steht, die Höhe der Investition, der konkrete Zeitplan oder die bevorzugte Technologie stehen noch nicht fest. Nach dem für ihn optimistischen Szenario rechnet der Investor damit, die Verfahren innerhalb von fünf Jahren zu beenden, der Bau selbst sollte weitere fünf Jahre dauern, sagte Novsak.

Minister kontert Kritik aus Österreich
Hinsichtlich des Widerstandes aus Österreich, wo man sich bereits gegen die Langzeitverlängerung der bestehenden Anlage widersetzt, betonte der Infrastrukturminister, dass man die Positionen des Nachbarlandes kenne und respektiere. „Jedes Land bestimmt allerdings seinen eigenen Energiemix“, sagte Vrtovec. Atomkraft sichere Slowenien eine saubere und sichere Energiezukunft bei gleichzeitiger Energieunabhängigkeit. Denn das Potenzial für Wasserkraft sei in Slowenien nicht so groß wie in Österreich, fügte er hinzu.

Slowenien hat vergangene Woche eine neue Klimastrategie bis 2050 verabschiedet, mit dem sich das Land langfristig auf die Kernkraft festgelegt hat, um die Klimaneutralität zu erreichen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele