Von Sturm entwurzelt

Baum auf Schienen ließ Murtalbahn entgleisen

Salzburg
09.07.2021 14:42

17 Verletzte - das ist die Bilanz nach dem dramatischen Zugunfall Freitagfrüh im Salzburger Lungau. Ausgelöst wurde das Unglück offenbar durch die heftigen Unwetter, die am Donnerstag sowie in den Freitagnachtstunden über Österreich niedergegangen waren. Ein entwurzelter Baum auf den Schienen sollte dazu führen, dass die Garnitur der Murtalbahn mit 53 Schülern an Bord auf dem Weg nach Tamsweg entgleiste.

Die heftigen Unwetter hatten nahezu im gesamten Land heftig gewütet, so auch in Salzburg. Ein Gewittersturm dürfte nach aktuellem Stand der Ermittlungen einen Baum an der Strecke entwurzelt haben, der Stamm kam auf den Gleisen zu liegen.

Waggon stürzte in die Mur
Als Freitagfrüh die Garnitur der Murtalbahn - besetzt mit 53 Kindern, die alle auf dem Weg in die Schule waren, um sich ihre Zeugnisse abzuholen - die Stelle passierte, führte das Hindernis auf der Strecke zum Unfall. Die Bahn entgleiste, ein Waggon sollte in der Folge die Böschung zur Mur hinunterstürzten und schließlich in Seitenlage im Fluss landen.

Die Kinder konnten im Zuge der Befragung durch die Einsatzkräfte alle ihre Sitznachbarn wiederfinden. Vermisste gibt es nicht. Wie der Lungauer Bezirksrettungskommandant Anton Schilcher zur APA sagte: „Alle konnten rasch gerettet werden.“

Alle Unfallopfer leicht verletzt
Im Feuerwehrhaus Predlitz wurde eine sogenannte Sanitätshilfsstelle eingerichtet, wo die Verletzten erstversorgt wurden. Mehrere Schüler wurden in der Folge ins Krankenhaus nach Tamsweg und in das Landeskrankenhaus Murtal, Standort Stolzalpe, gebracht. Eine verletzte Person ist laut Schilcher als Vorsichtsmaßnahme zur Überwachung mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Schwarzach geflogen worden. Von den neun in die Spitäler gebrachten Personen wurden laut Bahnbetreiber alle nur leicht verletzt. In ersten Meldungen war noch von drei Schwerverletzten die Rede gewesen.

Für die Bergung des Waggons wurde ein Spezialfahrzeug angefordert. Insgesamt standen 153 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes, der Freiwilligen Feuerwehr, der Wasser- und der Bergrettung und der Polizei im Einsatz. Auch zwei Notarzthubschrauber waren vor Ort. Die Mur führte laut den Steiermärkischen Landesbahnen zum Unfallzeitpunkt Niedrigwasser. Die Wasserrettung stellte sicher, dass sich keine Personen mehr in der bis zu einem Meter mit Wasser gefüllten Zuggarnitur befanden und barg Gegenstände aus dem Fahrzeug.

Die Gleise der Murtalbahn wurden zwischen Murau und Tamsweg gesperrt und der Zugverkehr eingestellt. Ein Schienenersatzverkehr wurde bereits eingerichtet.

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