"Zukunft der Bildung – Bildung mit Zukunft". Das war am Donnerstag – auf Vorschlag der SP – das Thema der Aktuellen Stunde. Dass nach dem – gelinde gesagt – nicht gerade erfreulichen Ergebnis der PISA-Studie für genügend Gesprächsstoff gesorgt ist, war von Anfang an klar.
Elisabeth Blanik (SP), die neue Bürgermeisterin von Lienz, war die Erste, die Öl ins Koalitions-Feuer goss. "Wir haben die PISA-Studie nicht gebraucht, um zu wissen, dass es ein Problem gibt!" Das Ergebnis ist für sie ein "gesellschaftspolitischer und volkswirtschaftlicher Wahnsinn". Abhilfe würden Gratis-Kindergärten, kleinere Klassen sowie der flächendeckende Ausbau der Neuen Mittelschule und der Ausbau von ganztägigen Schulangeboten schaffen.
Von einem "katastrophalen Zeugnis" sprach Gebi Mair (Grüne): "Das System hat völlig versagt, Tirol ist vor allem dank der ÖVP heute ein Niedrig-Lohnland. Wir sind auf dem besten Weg zu einem Land der Verkäufer, Liftwarte und Parkplatzwächter!"
Rundumschlag von Dinkhauser
Zum einem Rundumschlag holte auch Fritz Dinkhauser aus: "Dass wir in vielen Bereichen die Letzten sind – wie bei den Einkommen –, war mir bisher schon klar. Doch dass wir nun auch die Dümmsten sind, wusste ich nicht!"
Für FP-Obmann Gerald Hauser liegt das Problem bei den niedrigen Einkommen und hohen Lebenserhaltungskosten: "Die Eltern haben keine Zeit mehr für ihre Kinder, weil beide arbeiten müssen." Zum anderen gäbe es, so Hauser weiter, nach wie vor zu viele Ausländerkinder, die nicht ausreichend Deutsch können und das Bildungsniveau in den Schulen nach unten ziehen. Für SP-Obmann Hannes Gschwentner wäre die Gesamtschule für 10- bis 14-Jährige ein wichtiger Lösungsansatz: "Doch dafür müsste die ÖVP ihre Ideologien über Bord werfen."
"Bund muss finanzielle Mittel zur Verfügung stellen"
Für VP-Bildungslandesrätin Beate Palfrader liegt das Problem beim Bund: "Der muss uns endlich die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen!" PISA sei nicht erfreulich, doch man steuere bereits gegen.
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