Ecclestone-Interview

Bernie: „Versuche, die Zeit sinnvoll zu nutzen“

Steiermark
03.07.2021 11:30

Im Vorfeld zum Grand Prix von Österreich gab Formel-1-Macher Ecclestone ServusTV ein spannendes Interview, das am Sonntag zu sehen ist - hier einige Auszüge.

Die Formel 1 schrieb den 23. Jänner 2017. Jenen Tag, an dem Bernie Ecclestone als Geschäftsführer der „Königsklasse“ abgesetzt wurde. Trotzdem blieb „Mister E“ bis heute ein beliebter und begehrter Gesprächspartner. Zuletzt vertraute er Regisseur Manish Pandey, dem Macher von „Senna“, seine Lebensgeschichte an, die als achtteilige Dokuserie unter dem Titel „Lucky“ auf den Bildschirm kommen wird.

Im Vorfeld besuchte auch Tanja Bauer, Redaktionsleiterin bei ServusTV, den 90-Jährigen in der Schweiz. Lesen Sie hier einige Auszüge aus dem Interview, das am Sonntag im Vorlauf zum Grand Prix von Österreich zu sehen sein wird.

Über seine Rolle als „Jungpapa“ mit rüstigen 90 Jahren: „Das Interessanteste ist, meinen Sohn jeden Tag aufwachsen zu sehen. Denn täglich passiert etwas Neues. Ace feiert am Spielberg-Wochenende seinen ersten Geburtstag, deswegen kann ich nicht nach Österreich kommen. Für meine Töchter hatte ich nie so viel Zeit, weil ich immer beschäftigt war. Wenn du älter wirst, realisiert du, dass nicht mehr sehr viel Zeit übrig ist. Also versuchst du sie so sinnvoll wie möglich zu nutzen.“

Über die Folgen von Corona: „Corona hat uns allen bewusst gemacht, wie wichtig Zuschauer für die Atmosphäre bei Sport-Events sind. Am deutlichsten sieht man es beim Fußball.“

Was er in der Formel 1 vermisst: „Den Sound der Motoren! Ich vermisse ihn. Ich glaube, die Zuschauer auf der Tribüne können nicht viel damit anfangen, ob ein Motor effizient ist, ob er mehr oder weniger Sprit verbraucht. Sie sind am Racing interessiert, am Duell zweier Fahrer. Deswegen waren vor allem die ersten paar Rennen heuer wirklich super, weil sie sehr spannend waren. Das ist Racing, das ist es, was die Leute wollen!“

Über die Einführung von Sprintrennen (erstmals in Silverstone)? „Ich fand das Qualifying immer spannender als das Rennen.“

Über seine Rolle als Job-Vermittler von Sebastian Vettel: „Seb konnte nicht zurücktreten, in seinem Alter! Das wäre sinnlos gewesen. Also hab ich mit Lawrence Stroll gesprochen, und daraufhin haben sie sich geeinigt. Geld war Sebastian nicht wichtig, er liebt, was er tut, er will rennfahren und Meisterschaften gewinnen. Wenn er schon keine Aussicht auf ein Cockpit bei Mercedes hatte, war Aston Martin sicher die beste Option für ihn.“

Über sein besonderes Talent als Businessman: „Ich war immer schon ein Verkäufer, hab schon in der Schule Sachen ge- und wieder verkauft. Später habe ich dann mit Autos und Motorrädern gehandelt. In der Formel 1 war Geld nicht mein Antrieb, sondern ein Unternehmen zu führen, das erfolgreich ist. Ich war also in erster Linie daran interessiert, das Geschäft aufzubauen, in der Anfangszeit hab ich sicher ein halbes Dutzend Teams finanziell unterstützt.“

Wie er mit seinem Abgang aus der Formel 1 umgegangen ist: „Ich wurde gefeuert. Wenn du nach 40 Jahren nicht mehr gebraucht wirst, musst du das akzeptieren und dann vergessen. Aber ich hab deswegen nicht zu trinken begonnen. Ich mag keinen Alkohol.“

 Steirerkrone
Steirerkrone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele