28-Jährige abgetaucht

Deutsche stahl 8 Mio. € bei Geldtransporter-Firma

Ausland
02.07.2021 20:50

Eine 28 Jahre alte Mitarbeiterin eines Bremer Geldtransport-Unternehmens soll mehrere Millionen Euro Bargeld gestohlen haben. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen schweren Diebstahls und fahnden mit Fotos nach der Verdächtigen. Yasemin Gündogan sei nach dem Diebstahl auf der Flucht, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Eine weitere Frau, die wegen Beihilfe verdächtigt werde, sitze bereits in Untersuchungshaft.

Den Angaben zufolge hatte sich der Diebstahl bereits am 21. Mai, dem Freitag vor Pfingsten, ereignet. Erst am Dienstag nach dem Feiertagswochenende sei bemerkt worden, dass das Geld verschwunden war, sagte die Sprecherin. Eine genaue Summe nannte sie auf Nachfrage nicht. Nach Angaben des „Weser-Kuriers“ soll es sich um rund acht Millionen Euro handeln.

Die Angestellte war laut den Ermittlern in dem Unternehmen im Stadtteil Walle dafür zuständig, durch Kunden bestellte Gelder zu verpacken, die dann mit einem Sicherheitstransport zugestellt werden. Am Tattag soll die 28-Jährige mehrere mit Geld gefüllte Sicherheitstaschen in einen Rollcontainer gelegt und sich anschließend krankgemeldet haben. Später soll der Rollcontainer dann in einen schwarzen Transporter geladen worden sein.

Unklar, wie Container aus Unternehmen geschleust wurde
Zu dem genauen Tathergang nannte die Sprecherin keine Einzelheiten. Es werde noch ermittelt, wie das Geld genau in dem Container aus dem Unternehmen geschleust werden konnte. Der Transporter selbst wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. Dessen Kennzeichen waren kurz zuvor gestohlen worden. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen Mietwagen.

Das Geld und die 28-Jährige sind seitdem verschwunden. Zwischenzeitlich habe es Hinweise gegeben, dass sich die Frau ins Ausland abgesetzt habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Wo sich die mutmaßliche Täterin aktuell befinde, sei aber unbekannt. Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise auf mögliche Komplizen, den schwarzen Transporter, den Rollcontainer und die gestohlenen Kennzeichen. Die Ermittlungen werden wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall geführt. Darauf steht in Deutschland laut Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

Täglich werden drei Milliarden Euro in Deutschland bewegt
Einer Statistik der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste zufolge werden in unserem Nachbarland Tag für Tag rund drei Milliarden Euro in Geldtransportern bewegt. In rund 2400 speziell gepanzerten Fahrzeugen würden Banknoten sowie Münzen durch das Land gefahren und in den unternehmenseigenen Cash-Centern bearbeitet. Von den bundesweit insgesamt rund 11.000 Angestellten versorgen etwa 7300 bewaffnete und speziell ausgebildete Mitarbeiter Banken und Geschäfte. Rund 3700 weitere Angestellte sortieren, zählen und prüfen Banknoten und Münzen auf ihre Echtheit. Der Umsatz der gesamten Branche lag im vergangenen Jahr nach Branchen-Angaben bei rund 500 Millionen Euro.

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