Andere Lehrweise

Neues Studienjahr soll an Unis Vollbetrieb bringen

Österreich
01.07.2021 12:54

Das nächste Studienjahr soll an den Hochschulen nach den Wünschen von Bildungsminister Heinz Faßmann wieder Vollbetrieb bringen. Dieser werde aber anders aussehen als vor Beginn der Corona-Pandemie. Digitale Konzepte wie Blended Learning mit einem Wechsel von Präsenz- und Distanzlehre würden weiter verwendet. Über die Ausgestaltung ihres Studienbetriebs entscheiden die Hochschulen autonom. Als Schlüssel für den Vollbetrieb sieht Faßmann die Impfung. 

Er appellierte daher an alle 380.000 Studenten, sich immunisieren zu lassen. Die Hochschulen haben außerdem auch im kommenden Wintersemester wieder gesetzlich die Möglichkeit erhalten, die 3-G-Regel für ihren Bereich in Kraft zu setzen. Dem Minister schwebt außerdem ein „Fresh-(wo-)men-Focus“ vor: Die Erstsemestrigen sollen an die Hochschulen kommen, um das Studium hautnah erleben zu können.

Infektionslage ist entscheidend
Konzepte wie Blended Learning oder Flipped Classrooms würden aber wohl weiter bleiben, meinte der Minister - dabei kommen Studierende etwa am Anfang zu einer Präsenzphase zusammen, um dann mit Online-Unterstützung selbstständig zu arbeiten und dann wieder das Erlernte in einer neuen Präsenzphase gemeinsam zu vertiefen. Wie Details wie Regeln zum Maskentragen aussehen werden, hänge von der Infektionslage vor Studienbeginn im Oktober ab.

„Erfolgreiches Studieren war möglich“
Das noch bis Ende September laufende Studienjahr wertete Faßmann als „erfolgreich“. Die Studierenden hätten den „Jammerdiskurs von verlorenen Semestern Lügen gestraft“. Die Prüfungsaktivität sei nach derzeitigem Stand gestiegen und auch die Zahl der Abschlüsse habe bereits trotz des noch laufenden Semesters den zweithöchsten Wert aller Zeiten erreicht. „Erfolgreiches Studieren war möglich.“ Das habe mit dem Wegfall nebenberuflicher Tätigkeiten, geschlossenen Lokalen etc. zu tun, die eine Fokussierung aufs Studium ermöglicht hätten. „Das klingt zynisch, das weiß ich.“ 

Bei einer Befragung haben Studenten mit 78 Prozent den Wegfall des sozialen Lebens als größte Einschränkung bezeichnet, weit vor der Verschlechterung der finanziellen Situation. Trotzdem hätten 73 Prozent den Eindruck, die Situation gut oder sehr gut gemeistert zu haben. Das Bild des verzweifelten Studierenden stimme in der Allgemeinheit nicht, im Einzelfall schon.

Die Präsidentin der Universitätenkonferenz, Sabine Seidler, sprach gegenüber der APA von einem „diversen Bild“ an den Unis: Ein Vollbetrieb sei bei einem Betreuungsverhältnis von nahezu 1:1 natürlich eher möglich als in Massenfächern. Aber auch die großen Universitäten würden je nach Gegebenheiten anders vorgehen. Wie Faßmann hält auch Seidler Impfungen für essenziell. Viele Unis hätten ihre Studierenden bereits dazu aufgerufen.

„Ich muss es nur kontrollieren“
Der Rektor der Universität für Angewandte Kunst, Gerald Bast, kündigte für seine Uni bereits Analogbetrieb im Wintersemester an. Er aber kann nicht nachvollziehen, warum die Anzahl von Studierenden in einer Vorlesung entscheidend für die Umsetzung der 3-G-Regel sein soll. „Das hat nichts damit zu tun, ob 20, 50 oder 500 Leute kommen. Ich muss es nur kontrollieren. Das bedarf eines Aufwands, sowohl organisatorisch als auch finanziell. Klar ist das bei mehr Leuten aufwändiger, aber man kann es umsetzen.“ Eine Uni mit einem Betreuungsverhältnis von eins zu eins kenne Bast nicht.

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