12.06.2021 11:00 |

Risse auf „Musteralm“

Ruf der Bauern nach „Wolfsentnahme“ wird laut

In der Tiroler Bauernschaft geht’s zurzeit zu wie in einem Bienenhaus. Aufgrund der fast täglichen Schafsrisse jagt eine Sitzung die andere. So tagte am Freitag der Verein „Alm ohne Wolf“ und erneuerte die Forderung, „Problemwölfe“ selbst definieren und in der Folge auch „entnehmen“ zu können. Das Land Tirol ist nun gefordert.

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Es war der Gipfel der Entrüstung in der Bauernschaft: Just auf dem Lader Heuberg, also auf den Weiden des kostspieligen Pilotprojektes des Landes für Herdenschutz, wurden diese Woche elf Schafe gerissen – mitten im Hoheitsgebiet des Landecker Bezirksobmannes Elmar Monz. Der traf sich am Freitag mit LK-Präsident Josef Hechenberger zum Krisengespräch innerhalb ihres Vereines „Alm ohne Wolf“. Lea Singer von der Landwirtschaftskammer (LK) brachte der „Krone“ Eindrücke vom Lokalaugenschein auf der Musteralm mit: „Die drei Almen innerhalb des Pilotprojektes sind zwar grundsätzlich eingezäunt, dies geht aber aufgrund der schroffen Topografie nicht überall.“

„Herdenschutz ist dort einfach nicht möglich“
„Der aktuelle Vorfall am Lader Heuberg hat gezeigt, dass Herdenschutz im hochalpinen Raum nicht möglich ist“, folgert Monz, der an die bereits 37 Wolfsrisse in Tirol in dieser kurzen Almsaison erinnert. „Wir brauchen einen Tiroler Managementplan nach Salzburger Vorbild“, wurde Hechenberger konkret, „darin muss geregelt sein, ab wann ein Wolf zu viel Schaden anrichtet und als ,Problemwolf’ einzustufen ist. Darauf aufbauend muss eine landesgesetzliche Regelung geschaffen werden, die legale Entnahmen dieser Problemtiere ermöglicht.“ Auch die Juristen halten dies auf Landesebene für möglich.

Dazu brauche es die Novellierung des Tiroler Almschutzgesetzes. Mit den Hirngespinsten von Herdenschutzmaßnahmen auf Almen im hochalpinen Raum müsse laut Hechenberger endlich Schluss sein.

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Eine Alm ohne Tiere ist keine Alm.

Elmar Monz

Ein weiterer, dringend nötiger Schritt ist aus Vereinssicht die Information und Kommunikation hin zu Bevölkerung und Gästen. Der Landecker Bezirksobmann: „Serfaus ist eine touristische Hochburg Tirols, unsere Almen bilden die Basis dafür. Dass der Wolf all das gefährdet, darüber muss endlich aufgeklärt werden. Eine Alm ohne Tiere ist keine Alm.“ Wenn keine Regulierung möglich ist, würden die Bauern aufhören. Der Schaden, der dadurch entstünde, wäre für den Wirtschaftsraum Tirol fatal. Ein Managementplan des Landes sei nötiger denn je.

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