Massen-Public-Viewings bleiben wegen Corona tabu, doch die Gastronomen bereiten sich auf Fußball live im erlaubten Rahmen vor. Die Sperrstunde bis 24 Uhr und Lockerungen für außen waren entscheidende Faktoren. Tiroler Wirte schildern der „Krone“, wie sie für das Großereignis planen
Die Sperrstunden-Verlängerung auf 24 Uhr, pünktlich zum EM-Start, war der entscheidende Punkt. „Darum haben wir gekämpft, denn nun können auch die Abendspiele in voller Länge gezeigt werden“, freut sich Alois Rainer, WK-Fachgruppenobmann der Gastronomie in Tirol.
Hunderte Bratwürste bestellt
Ronny Ilius vom Castello in Fieberbrunn hat schon 400 Thüringer Bratwürste für die Fans bestellt, die er ihnen für 7 Euro inklusive Bier kredenzt. Die Außenterrasse mit der fixen Leinwand hat er von 26 auf 80 Plätze erweitert. Viele Gruppen, darunter örtliche Fußballteams, haben schon jetzt reserviert. Der „fußballverrückte“ Wirt investierte zuletzt 15.000 Euro in eine Soundanlage. „In den Stadien herrscht wohl weniger Lärm – aber immer noch besser als ein Geisterspiel.“
Bierstindl: Für Fans Ruhetage „gespritzt“
Vorfreude auch im Innsbrucker Bierstindl, wo im Gastgarten eine imposante LED-Wand (12 m²) aufgebaut wurde. Geschäftsführer Andreas Hilpold will sogar an Ruhetagen (Montag und Dienstag) für die EM öffnen, mit Selbstbedienung und Snacks. „Das Ende der Maskenpflicht im Außenbereich ist ein großes Plus“, ist sich der Chef sicher.
„Trotz Regeln finden 150 Fußballfans Platz“
In der King’s Coffee Bar in Wattens hat Chef Reinhard Marx das Glück, dass neben seinem Lokal gerade Räume frei sind. „Dort stelle ich Bierbänke auf, rund 150 Fans sollten trotz Corona-Regeln Platz finden.“ Die Testpflicht für nicht Genesene oder nicht Geimpfte werde aber ein Drittel der betroffenen Gäste abhalten, glaubt der Wattener Wirt.
Torwand als Pausen-Höhepunkt
Optimismus herrscht bei der Zirmalm in Alpbach: Wie bei früheren Fußball-Turnieren zieren Fahnen den großen Wintergarten. „Einen neuen Flachbild-Fernseher hatten wir schon vor der Absage im Vorjahr gekauft“, erzählt Juniorchef Haris Birbaumer. Traditioneller Pausenhöhepunkt ist eine Torschusswand - wer nicht trifft und übrig bleibt, zahlt eine Runde Pfiff. Ein kleines Umsatzplus, das sich tirolweit alle „EM-Wirte“ erhoffen. Es kann losgehen!
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