Passt nicht zusammen

Viel mehr Impfwillige als Impfdosen

Oberösterreich
04.06.2021 11:00

Wien muss mehr Serum liefern und die Oberösterreicher dürfen nicht die Geduld verlieren, wenn sie nicht gleich einen Impf-Termin bekommen - das war kurzgefasst der Inhalt eines Medien-Gesprächs mit LH-Vize Christine Haberlander und zwei Covid-Experten. Derzeit machen Lieferkürzungen allen das Leben schwer.

„Kommende Woche gibt’s 2340 Impfdosen weniger als geplant, das können wir verkraften, eine Woche drauf 10.000 Dosen weniger, das tut weh“, sagt Christine Haberlander. „Wir müssen deshalb Termine für Erstimpfungen im System schließen, damit die bereits gebuchten stattfinden können“, erklärt Jakob Hochgerner, Gesundheitsdirektor beim Land OÖ. Diese aktuelle Kürzung tut besonders deshalb weh, weil von 21. Juni bis 4. Juli nur 28.000 Erst-Immunisierungen möglich sind. „Die anderen Dosen sind für Zweitimpfungen verplant“, erklären die Experten.

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Wir müssen mit den Lieferproblemen täglich leben, haben es aber geschafft, bereits gebuchte Impftermine zu halten.

Jakob Hochgerner, Gesundheitsdirektor, Land Oberösterreich

Warteliste bleibt lang
Wegen der Kürzungen bekommen derzeit viele Oberösterreicher, die zeitnah einen Impftermin suchen, keinen. Und auch die Last-Minute-SMS für die rund 8500 Landsleute, die auf der Warteliste stehen, werden derzeit nicht kommen. „Wir wissen, dass viele Dosen übrig bleiben, die für die Bundes-Betriebe zurückgehalten wurden, weil die Leute teils schon anderweitig ihre Immunisierung erhalten haben. Diese überschüssigen Dosen sollten rasch an die Bundesländer gehen“, fordert Haberlander von Wien.

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Auch meine Söhne, 14 und 16, lassen sich impfen. Nicht, weil ich es ihnen gesagt habe, sondern weil sie einen Beitrag leisten wollen.

Bernd Lamprecht, Lungenprimar und Corona-Experte, KUK

Kurz vor Herdenimmunität
Wenn’s nach Plan läuft, sind im Juli 145.001 Erstimpfungen geplant, und dann sollten mit Anfang August 68,5 Prozent der Über-15-Jährigen in OÖ immunisiert sein. „Das wäre ein wichtiger Schritt Richtung Herdenimmunität, um im Herbst eine neue Welle zu verhindern“, sagt Primar Bernd Lamprecht von der Uniklinik Linz.

Spielverderberin
„Ich bin ungern Spielverderberin, aber wir dürfen nicht zu schnell alle Maßnahmen über Bord werfen“, sagt Haberlander - und die Fachleute stimmen zu: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, nur weil die Zahlen derzeit gut sind.“

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