Schock zum Auftakt

Wirtschaftsgipfel-Gegner legen Bombe in Davos

Ausland
26.01.2011 18:48
Nach der Entdeckung eines verdächtigen Gegenstandes und einer Bombendrohung von Gegnern des am Mittwoch begonnenen Weltwirtschaftsforums hat die Polizei am Mittwoch ein Gebäude in St. Gallen geräumt. Am Gebäude einer Versicherung in der Nähe der Hochschule St. Gallen hatten Angestellte ein verkabeltes Kartonrohr gefunden, das von Sprengstoffspezialisten entfernt wurde.

Nach Polizeiangaben stand zunächst noch nicht fest, ob das Rohr tatsächlich Sprengstoff enthält. Die Untersuchung könne mehrere Tage dauern, sagte ein Polizeisprecher. Auf der Internetseite eines Aktivisten-Netzwerks hieß es, "pünktlich zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums in Davos haben wir mit einer Rakete die Kaderschmiede des Kapitals in St. Gallen angegriffen".

Das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum - WEF) findet alljährlich im Schweizer Alpenort Davos statt. In der Vergangenheit hat es neben den zahlreichen wirtschaftlichen Diskussionen in entspannter Atmosphäre auch Zusammenkünfte von Politikern gegeben, die sich sonst nicht an einen Tisch setzten.

Gipfel am Mittwoch eröffnet
Rund 2.500 hochrangige Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien sowie Aktivisten von Nichtregierungsorganisationen waren am Mittwoch zum ersten Tag des Weltwirtschaftsforums zusammengekommen. Bei dem Gipfel beraten sie über einige der drängendsten Fragen der Weltwirtschaft, etwa über die Eurokrise, die Rolle Chinas und die Lehren aus der Finanzkrise. Das Treffen fällt in eine Phase der Zuversicht, dass die Weltwirtschaft die Krise überwunden und sich ein stabiler Aufschwung eingestellt hat.

Das Motto des diesjährigen Forums lautet "Gemeinsame Normen für die neue Realität". Nachdem China im vergangenen Jahr Japan als zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt überholt hat, stellt sich die Frage nach den veränderten Machtverhältnissen und dem Rückgang der amerikanisch-europäischen Dominanz. China könne angesichts der neuen Stärke nicht mehr als Entwicklungs- oder Schwellenland bezeichnet werden, meinte zum Beispiel Martin Sorrell, Chef der WPP Group, eines der größten weltweiten Medien- und Kommunikationsunternehmen.

Entwicklungsländer werden vorsorglich vertröstet
Der ehemalige Vizedirektor der chinesischen Zentralbank, Zhu Min, der den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, berät, warnte aber vor zu großen Erwartungen in den Entwicklungsländern. Die genannten Zahlen zum Wirtschaftswachstum könnten besonders bei den Ärmsten der Welt Hoffnungen wecken, die nicht erfüllbar seien.

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