Das West-Nil-Virus wird durch den Stich einer infizierten Gelse übertragen. In Mitteleuropa hauptsächlich durch die heimische Gemeine Stechmücke. 80 Prozent der Infektionen beim Menschen verlaufen asymptomatisch. 20 Prozent der Betroffenen zeigen eine grippeähnliche Erkrankung. In Einzelfällen (bei 0,7 Prozent) kommt es zur West-Nil-Meningitis oder Enzephalitis. Es gibt weder einen Impfstoff für Menschen noch ein gegen das Virus gerichtetes Medikament. „Das Vermeiden von Gelsenstichen ist das einfachste Mittel zur Vorbeugung von Infektionen“, heißt es daher bei der Gesundheitsagentur AGES.
Durch Monitoring unterstützt
Zugleich wird die Prävention durch ein Stechmückenmonitoring unterstützt, wie es die AGES für das Land Oberösterreich 2020 durchgeführt hat. Von Mai bis Oktober wurden 1140 Stechmücken an 11 Fallenstandorten gefangen. Mit 93,9 Prozent hatten die Hausgelsen den weitaus größten Anteil. An invasiven – also durch Klimawandel und Fernverkehr eingeschleppten – Mückenarten wurde die Japanische Buschmücke gefunden. „In keinem einzigen Exemplar wurde das West-Nil-Virus oder sonst ein Krankheitserreger nachgewiesen“, berichtet die AGES gemeinsam mit der Wiener Uni für Veterinärmedizin. Die beiden Institutionen rieten für heuer zu einer Wiederholung, da 2020 ein schwaches Stechmückenjahr war. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) ist dieser Empfehlung gefolgt.
„Das muss man deswegen ganz besonders im Auge behalten, weil es möglich ist, dass die Krankheit durch Blutkonserven weiterübertragen wird“, ergänzt Haberlanders Büro. Im Blutspendewesen gibt es ein verpflichtendes Screening auf das West-Nil-Virus.
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