Aufregung statt Erregung: In einer laufenden ATV-Sex-Doku plaudert ein bekannter Wiener Anwalt in einem Freudenhaus im Beisein einer Prostituierten ungeniert in Unterhose und Bademantel über „Puff“-Besuche. Ehe er mit der Dame auf dem Zimmer verschwindet. Die Kollegenschaft ist über die brisante „Berufswerbung“ nur wenig erfreut.
„Der Tatbestand der Verletzung von Ehre und Ansehen durch unehrenhaftes Verhalten kann auch im privaten Bereich verwirklicht werden (...). Der Rechtsanwalt hat außerhalb des Berufs das Ansehen des Anwaltsstandes zu wahren“ - ein Auszug aus dem Disziplinarstatut für Rechtsanwälte. Weiters wird betont, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Anwalt dienstlich oder privat auftritt.
Und die Kollegenschaft ist sich in diesem Fall einig: Von ehrenhaft und ansehnlich könne beim Auftritt eines Wiener Juristen in der ATV-Doku mit dem schlüpfrigen Titel „Geil! So treibt’s Österreich“ wirklich nicht die Rede sein.
Im Bademantel vor der TV-Kamera
Bekleidet mit Unterhose und Bademantel steht der Anwalt im Rotlicht Rede und Antwort, spricht über seine Bordellbesuche und Vorlieben. An seiner Seite eine leicht bekleidete, maskierte Freudendame. Ein paar Flirts und Drinks später marschiert der Jurist mit der Frau aufs Zimmer. Noch eine Kameraeinstellung und ein paar Worte auf dem Bett, dann wird das Drehteam vor die Tür gesetzt.
Das ist Wahnsinn! Die ganze Branche redet über nichts anderes.
Ein Anwaltskollege zur "Krone"
„Das ist Wahnsinn! Die ganze Branche redet über nichts anderes. Ob er regelmäßig ins Puff geht, ist seine Sache - aber man muss sich dabei ja nicht filmen lassen“, so ein Anwaltskollege zur „Krone“. „Ich bin gespannt, wie die Kammer reagiert. Üblicherweise bekommen wir wegen jeder Kleinigkeit eine auf die Finger.“
Dem Präsidenten der Wiener Rechtsanwaltskammer, Michael Enzinger, ist der Fall jedenfalls bekannt, aber: „Zu disziplinären Vorwürfen äußern wir uns grundsätzlich nicht.“
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