Seit zehn Jahren versucht der Salzburger Spar-Konzern den Europark zu erweitern, die „Krone“ berichtete ausführlich. Gerade die Grünen im Land haben das bisher verhindert. Das Argument: Geschäfte und Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen und in der Altstadt würden so vernichtet. Eine aktuelle Studie von Land und Arbeiterkammer hat nun erhoben, wie sich die Zahl der Arbeitsplätze seit 1997, dem Jahr der Europark-Eröffnung, entwickelt haben. Das Ergebnis: Ein Plus von knapp 40 Prozent, und das quer durchs Bundesland. „Für mich ist es unfassbar, dass die Gegner einfach sagen, wie viele Arbeitsplätze durch den Europark und eine Erweiterung verloren gehen“, sagt Gerhard Drexel, Spar-Aufsichtsratsvorsitzender, und fügt hinzu: „Es ist verantwortungslos so zu argumentieren, und den Fakten nach falsch.“
Deutliches Plus in allen Bezirken
Insgesamt sind 22.000 Menschen im Salzburger Handel beschäftigt, 1997 waren es noch 15.800. Ein deutliches Plus gab es dabei in allen Bezirken. Dabei stechen der Flachgau (+67,3 %) und der Pinzgau (+61,4) deutlich heraus. Aber auch in den anderen Bezirken gibt es einen Zuwachs von knapp 40 Prozent und mehr. In der Stadt Salzburg ist die Zahl um 16,3 Prozent gestiegen. 8711 Menschen arbeiteten 2020 im Handel. Das sind um 1200 mehr als im Jahr 1997.
So verrät der Blick in einzelne Gemeinden (siehe Grafik), dass das Wachstum zum Teil enorm ist. Dabei fehlen in der Statistik noch die Mitarbeiter des Autohandels, wovon es in Salzburg viele gibt.
„Politik muss mehr Empathie zeigen“
Ende März bekam das Einkaufszentrum wieder keine Genehmigung für die Erweiterung auf bereits versiegelten Flächen. Für Drexel unverständlich, gerade in Zeiten wie diesen. „Die Politik sagt, wir brauchen ein wirtschaftliches Comeback, Investitionen und neue Arbeitsplätze. All das würden wir machen. Die Politik muss auch mehr Empathie gegenüber den Tausenden Arbeitslosen im Land zeigen“, so Drexel. Er würde sich ein Machtwort von Landeshauptmann Wilfried Haslauer wünschen.
Salzburg verliert Kunden an die Online-Giganten
Für Drexel profitiert das ganze Land von einem attraktiven Angebot im Land. Denn dann würde auch mehr Kaufkraft aus dem benachbarten Bayern nach Salzburg geholt werden. Umgekehrt, falls es keine Weiterentwicklung gibt, verliert man Kunden und Umsatz an die Online-Riesen. Die haben bekanntlich wenige Arbeitsplätze in Österreich und zahlen hierzulande noch weniger Steuern.
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