Das lange Tauziehen bezüglich der Ausreisekontrollen in Scheibbs in Niederösterreich hat jetzt zwischenzeitlich ein Ende gefunden. Am Donnerstagnachmittag sagte Bezirkshauptmann Johann Seper die Einrichtung von stichprobenartigen Ausreisekontrollen kurzfristig ab. Der Inzidenzwert von 400 wurde mit 386,3 plötzlich wieder unterschritten, den Verantwortlichen stand das Wasser bis zum Hals.
Bei der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs liefen bereits in den vergangenen Tagen die Vorbereitungen für einen etwaigen „Shutdown“ auf Hochtouren. Behördenchef Seper war trotz langem Zuwarten in der Landeshauptstadt nicht untätig und stimmte die künftigen Regelungen für Ein- und Ausreise sowie die Präventionsmaßnahmen für alle anderen Bürger mit Einsatzstab und Blaulichtorganisationen im Vorfeld ab. Insgesamt 50 Ausfahrten wären ab Freitag nämlich ins Visier der Polizei geraten.
Doch davon ist nun keine Rede mehr, knapp 41.000 Bürgern dürfen sich weiterhin frei - im Rahmen der Osterruhe - bewegen. Für die drei aktuell mit Ausreisebeschränkungen belegten niederösterreichischen Regionen im Industrieviertel wurde am Donnerstag eine erneute Kontroll-Zwischenbilanz gezogen.
Mehr als 1000 Zurückweisungen
In den Bezirken Wiener Neustadt-Land und Neunkirchen gab es seit 25. März insgesamt 19.505 Kontrollen und 1038 Zurückweisungen. Anzeigen wurden Polizeiangaben zufolge weiterhin keine verzeichnet. Anders in der Statutarstadt Wiener Neustadt, wo bereits seit dem 13. März Ausreisekontrollen stattfinden. Hier wurden bis einschließlich Mittwoch bei 61.000 Kontrollen und 970 Zurückweisungen auch 16 Anzeigen vermerkt.
Fakt ist, Niederösterreich wird immer mehr zum „Fleckerlteppich“ in Sachen Corona. Sollte nun die Lage in Scheibbs und weiteren Bezirke kritisch bleiben, dürfte es für die Experten des Landessanitätsstabs in St. Pölten eng werden. Lange Beratungen ohne Ergebnis könnten in Zukunft nämlich zum gesundheitspolitischen Super-GAU werden und nicht zum Glücksfall.
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