„Wir haben ihn immer gewarnt, bei Leuten ohne Führerschein mitzufahren“, seufzt Judith P. (21). Oft sei ihr Bruder Philip (25) leichtsinnig gewesen, sagt sie. Der gelernte Maurer starb am Freitag am Beifahrersitz eines Audis nach einer Kollision mit einem Baum. Auch sein bester Freund (29) am Steuer des Wagens und ein Bekannter (36) kamen bei dem tragischen Unfall auf der Lamprechtshausener Bundesstraße bei Anthering um.
Alle drei besaßen keinen Führerschein. „Er hat einen Fehler mit seinem Leben bezahlt.“ Die 21-Jährige will nun Bewusstsein für mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr schaffen. „Das Unglück hätte verhindert werden können“, ist sich die gelernte Restaurantfachfrau sicher. Sie appelliert darum „aufzupassen, bevor man in ein Auto steigt, und sich einfach an die geltenden Regeln zu halten“.
Jeden Tag denken sie und ihre Mutter an die Schicksalsnacht am vergangenen Freitag zurück. Der Schock über den Tod der drei Männer sitzt tief. „Zwischen ihn und den Fahrer hat kein Blatt gepasst“, erzählt die Mutter des 25-Jährigen, ihre Stimme wird leiser. „Er war sehr hilfsbereit. Man konnte wirklich alles von ihm haben“, erinnert sich Tochter Judith an ihren großen Bruder.
Nach seinem Tod erreichte die vierköpfige Familie eine Welle der Hilfsbereitschaft. Nachbarn spendeten bereits Geld für die Begräbniskosten. „Das hat uns sehr gerührt“, so die junge Salzburgerin über die Geste.
Den beteiligten Helfern vom Tag des Unfalls wollen die Trauernden ihre Dankbarkeit nun in Form eines Geschenks zeigen. „Wir werden ihnen Pralinen vorbeibringen. Wir wollen allen Einsatzkräften Danke sagen.“ Nachsatz: „Wir wissen, dass es für alle ein aufwühlender Einsatz war.“
N. Pichler/M. Tschepp
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