Späte Anerkennung

Putin ehrt Mühlviertlerin mit Tapferkeitsorden

Oberösterreich
31.03.2021 12:01
Die „Mühlviertler Hasenjagd“ gehört heute zur Landesgeschichte. Aber nicht nur in Oberösterreich ist nicht vergessen, wie Maria Langthaler und ihre Familie 1945 zwei KZ-Flüchtlinge unter Todesgefahr versteckt haben. Russlands Präsident Wladimir Putin verlieh der Bäuerin am Montag posthum den Tapferkeitsorden.

„Die österreichische Staatsbürgerin Maria Langthaler wird für Selbstaufopferung, Mut und Tapferkeit, die sie bei der Rettung sowjetischer Kriegsgefangener in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges 1941-1945 gezeigt hat, posthum mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet“, heißt es im Dekret Putins.

500 Ermordete
In Oberösterreich kennt man die Geschehnisse des Februars 1945 als „Mühlviertler Hasenjagd“: Damals hatte die SS zynisch zur „Hasenjagd“ auf entflohene Kriegsgefangene aus dem KZ Mauthausen aufgerufen. Etwa 500 KZ-Insassen wurden bei diesem Blutbad ermordet. Michail Rybtschinskij und Nikolai Zemkalo hingegen hatten Glück – sie wurden von Maria und Johann Langthaler auf ihrem Bauernhof in Winden bei Schwertberg drei Monate lang versteckt.

Eigenes Leben für Geflüchtete riskiert
Unter Lebensgefahr. Denn wären die Soldaten bei den Durchsuchungen des Hauses entdeckt worden, hätte das auch für das tiefreligiöse Ehepaar, das kurz nach Kriegsende für seinen Mut angefeindet wurde, den Tod bedeutet.

Kontakt blieb aufrecht
In den 1960er Jahren meldeten sich die Geretteten, wechselseitige Besuche folgten. „Wir hatten immer Kontakt zu Michail und Nikolai, bis zu ihrem Tod. Ganz abgerissen ist der Kontakt zu ihren Familien nicht, aber wir können nicht Russisch und sie nicht Deutsch“, erzählt Anna Hackl, die jüngste Tochter von Maria Langthaler. Sie war 14, als Michail und Nikolai am Hof ihrer Eltern versteckt waren.

Mehrere Auszeichnungen
Die Tapferkeitsmedaille ist nicht die erste Auszeichnung, die Hackl für ihre Mutter entgegennimmt. Auch sie selbst wurde vom Land Oberösterreich, der Republik und dem ukrainisch-orthodoxen Patriachen geehrt.

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