Übernahme von MAN

Wolfs Pläne für die Steyr-Nutzfahrzeuge-Fabrik

Oberösterreich
26.03.2021 19:09

Eine neue Fabrik für Nutzfahrzeuge unter dem Markennamen Steyr soll am MAN-Standort entstehen. Die detaillierten Pläne hat der Automanager Siegfried Wolf am Freitag der Belegschaft präsentiert. Diese wird am 7. April darüber abstimmen, ob sie sein Angebot für eine Fortführung annimmt. 1250 Jobs blieben gesichert.

Schon im Juni könnte Wolf das gesamte Werk von MAN übernehmen. Er würde dann die bestehenden Aufträge für den Lkw-Hersteller bis 2023 in Lohnfertigung abarbeiten. Zusätzlich wird die eigene Produktion aufgebaut, für die der alte Markenname Steyr von Magna zurückgekauft wird.

Das sind die Eckpunkte:

  • Sieben neue Modelle, vom leichten Kastenwagen bis hin zu Lkw und Niederflur-Bussen, mit Elektro- und Dieselantrieb, sollen für Österreich und den Weltmarkt ab 2022 erzeugt werden.
  • Für den russischen Autobauer GAZ werden „Fahrerhäuser“ für Lkw produziert, die dort bei einer neuen Baureihe zum Einsatz kommen.
  • Eine Plattform für alternative Antriebe (Wasserstoff, Hybrid) startet schon 2021, es gibt Ideen für eine Alufelgen-Produktion ab 2023.

Betriebsrat: „Konzept schlüssig, Preis zu hoch“
Die Betriebsversammlung gestaltete sich emotional. Die Stimmung unter den 1700 Teilnehmern war aufgeheizt, es gab Buh-Rufe für den MAN-Vorstand aus München. Fazit nach der Präsentation des Konzeptes von Wolf: „Das Konzept ist schlüssig, aber der Preis ist zu hoch“, sagte Arbeiter-Betriebsratschef Erich Schwarz im APA-Gespräch.

MAN-Vorstandsvorsitzender Andreas Tostmann machte im Anschluss an die Betriebsversammlung klar: „Wir haben uns andere Optionen angeschaut, das einzige mit industrieller Logik“ sei jenes von Wolf. Er bezeichnete es zudem als sozial verträglich mit einem soliden Investor. Er könne die Ängste der Belegschaft verstehen, deren „mulmiges Gefühl im Magen“, aber die Zukunftslösung für Steyr sei einzig Wolf.

Mitarbeiter stimmen am 7. April ab
Die derzeit rund 2000 Beschäftigten stimmen am 7. April darüber ab, ob sie mitgehen wollen. Wolf bietet eine zehnprozentige Gewinnbeteiligung und 10.000 Euro Prämie für alle. Dafür würden die Gehälter netto um bis zu 15 Prozent reduziert, liegen aber immer noch deutlich über dem KV. 1250 sollen direkt übernommen werden, für die anderen gibt es einen attraktiven Sozialplan. Geht alles auf, könnte ab 2023 sogar neues Personal aufgenommen werden.

Manfred Schumi
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