Paukenschlag

VS Raaba: Umstrittene Direktorin freigestellt

Steiermark
25.03.2021 16:10
Paukenschlag an der Volksschule in Raaba-Grambach: Die umstrittene Direktorin, gegen die sowohl Vorwürfe von Lehrern als auch von Eltern erhoben wurden, wurde gestern dienstfreigestellt. Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner begründet diesen Aufsehen erregenden Schritt mit ihrer Fürsorgepflicht.

Bereits seit Jahren zieht sich der Streit hin: Schon bei der Bestellung der Direktorin hatte es Beschwerden in der Elternschaft gegeben. Dass ihr Führungsstil zu autoritär sei, reklamierte bald auch die Lehrerschaft, es gab Mobbing-Vorwürfe. Das Resultat: 40 Versetzungsansuchen in den vergangenen zehn Jahren! Und auch mit den Verantwortlichen in der Gemeinde gab es immer wieder Reibereien.

Die Bildungsdirektion reagierte vor einigen Jahren und bot der Direktorin einen Schulwechsel an. Doch auch an der neuen Schule kam es zu Problemen und sie nahm im Herbst 2020 ihr Recht auf eine Rückkehr wahr.

„Dass sich damals neben Eltern und Lehrern auch die Gemeinde an einer Unterschriftenaktion gegen ihre Rückkehr beteiligt hat, hat den Konflikt nur noch angefeuert“, wirft der zweite Vizebürgermeister Adi Kohlbacher (ÖVP) seinen Kollegen einen Anteil an der Eskalation vor. Es sei ihr Recht gewesen, an die Schule zurückzukehren, weil es keine dienstrechtlichen Verfehlungen gab. Doch er will auch nichts schönreden: „Teil ihrer Arbeit wäre es gewesen, für ein gutes Klima zu sorgen und das hat sie nicht geschafft.“

Nach ihrer Rückkehr gingen Konflikte weiter
Von der Lehrergewerkschaft wurde der Direktorin, die selbst auch von Mobbing sprach, letztlich ein namhafter Wiener Anwalt zur Seite gestellt. Denn der Kampf um die Schulleitung ging nach ihrer Rückkehr weiter: Allein in den letzen Wochen gab es im Lehrkörper fünf Ansuchen für Versetzungen.

Zuletzt hatte SP-Bürgermeister Karl Mayrhold gar angedroht, eine Privatschule zu eröffnen, damit es im Ort eine Alternative zur Schule der unliebsamen Direktorin gäbe. „So kann man doch kein personelles Problem lösen“, wundert sich Kohlbacher über diesen jüngsten Schritt der Eskalation.

Nun jedenfalls scheint die Landesschulbehörde einen Schlussstrich unter die Causa zu ziehen: Wie die „Krone“ gestern Nachmittag erfuhr, wurde die umstrittene Direktorin dienstfreigestellt – das heißt, sie hat die Schulleitung ab sofort nicht mehr inne. „In Anbetracht der Entwicklungen an der Volksschule wurde in den vergangenen Wochen die Eignung der Schulleitung geprüft“, berichtet Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner. „Aufgrund der Fürsorgepflicht der Bildungsdirektion sowohl den Lehrern als auch der Schulleitung gegenüber wurde diese Dienstfreistellung veranlasst.“

„Positiver Energieplatz für Kinder von Raaba“
Mit der Leitung wurde ein Pädagoge einer anderen Schule betraut. Ziel sei es, argumentiert Meixner, einen Direktor oder eine Direktorin einzusetzen, „die unbelastet und unvoreingenommen mit dem gesamten Team die Arbeit fortführt“. „Die Volksschule Raaba soll wieder ein positiver Energieplatz für unsere Kinder werden!“

Die Direktorin wird von Rechtsanwalt Michael Dohr vertreten. Auf „Krone“-Anfrage wollte er zu der Causa derzeit keinen Kommentar abgeben. Ob man nun über juristische Schritte nachdenkt, weiß der Anwalt ebenso offen.

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