Die geringe Besuchsmöglichkeit in den Heimen lässt immer mehr verzweifeln: „Mein Lebensgefährte baut so ab“, klagt Waltraud Tauschner aus Wels.
„Ich setze mich vor das Heim und mache einen Streik, wenn sich nichts ändert“, wandte sich die Welserin Waltraud Tauschner (76) an die „Krone“. Nur zweimal pro Woche darf sie ihren Lebensgefährten (77), der in einem der 132 Pflegeheime in Oberösterreich lebt, besuchen, mit maximal 48 Stunden altem Antigen-Test. „Das ist zu wenig, mein Lebensgefährte verliert immer mehr die Sprache“, klagt sie.
Viele sind geimpft
„Der Großteil der Bewohner und des Personals ist geimpft, auch viele Angehörige“, fasst Martin König, Vizepräsident des Bundesverbandes der Heime, die Lage in zusammen. Trotz Impfung, laufenden Tests, Masken und niedrigen Infektionszahlen beharrt das Ministerium auf der strengen Regelung. „Das löst immer mehr Unverständnis aus“, sagt König.
Es gibt keine plausible Erklärung für so wenig Besuchsmöglichkeiten. Die Infektionslage in den Heimen ist derzeit sehr niedrig.
Martin König, SoNe, Soziales Netzwerk und Bundesverband der Heime
Aufwändiges Besuchsmanagement
Die Kontrolle der Besucher ist zudem aufwändig: „Im Heim gibt es keine Schleuse mit Portier wie im Spital.“ Das Personal dafür fehlt im Pflegealltag. Er plädiert für „Erleichterungen! Schutzmaßnahmen wie Eintrittstests müssen bleiben.“ Aktuell sind in Oberösterreich sieben Bewohner und acht Mitarbeiter in neun Heimen mit Covid infiziert.
Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung
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