Cluster nach Messe

NÖ: Infizierter Pfarrer verteilte noch Hostien!

Niederösterreich
06.03.2021 17:30

Die bundesweit am stärksten vom Coronavirus betroffene Gemeinde liegt derzeit im Waldviertel. Die 1447-Seelen-Kommune Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya hat einen Inzidenzwert von über 1100. Eine Heilige Messe soll zum Superspreader-Event geworden sein. 

Seit Tagen gilt die Gemeinde Thaya neben Wiener Neustadt als absoluter Corona-Hotspot. Unklar war bis dato aber noch, wie der beispiellos hohe Inzidenzwert von über 1100 erreicht werden konnte. Wie die „Krone“ nun erfahren hat, dürfte ein Großteil der Fälle auf einen Gottesdienst zurückgehen, bei dem der infizierte Dorfpfarrer Hostien verteilt und Aschenkreuze aufgemalt haben soll.

Messe als „Superspreader-Event“
„Mindestens sechs Fälle“, wird von den niederösterreichischen Behörden bestätigt, „gehen direkt, weitere als Folgeinfektionen auf den Kirchen-Cluster zurück.“ Den Ernst der Lage erkannt hat indes auch Ortschef Eduard Köck. Er appelliert an die Vernunft seiner Bürger und warnte in einem Elternbrief davor, die Kinder noch in den Kindergarten zu schicken: „Jedem muss klar sein, dass wir runter vom Gas müssen“, meint er in einer Stellungnahme.

Auch bei der zuständigen Diözese meldete man sich nun zu dem Vorfall zu Wort. „Dass das bereits hohe Infektionsgeschehen im Bezirk aufgrund von Mängeln in der Umsetzung der Vorgaben der Rahmenordnung zur Feier öffentlicher Gottesdienste zusätzlich begünstigt wurde, tut uns leid. Der zuständige Priester bedauert dies ebenfalls und wird in Zukunft selbstverständlich noch genauer auf die Einhaltung der Rahmenordnung achten. Gleichzeitig möchten wir erneut darauf hinweisen, bei Krankheitssymptomen oder bei Verdacht auf Covid-19 Gottesdienste bitte nicht zu besuchen“, wird erklärt.

Man wolle die Situation zum Anlass nehmen, sämtliche Pfarren der Diözese St. Pölten erneut auf die genaue Einhaltung der aktuellen Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz zur Feier öffentlicher Gottesdienste hinzuweisen. Diese ist seit 7. Februar bis auf Weiteres in vollem Umfang gültig. „Wir betonen, dass die Pfarren der Diözese St. Pölten zur Umsetzung der Rahmenordnung verpflichtet sind und nur auf Basis dieser Rahmenordnung die Möglichkeiten der öffentlichen Religionsausübung in einer Pandemie für alle sichergestellt werden können“, heißt es.

Als wären es der schlechten Nachrichten nicht schon genug, wurden am Samstag auch neue Fälle der gefährlichen Südafrika-Variante bekannt. Acht der nunmehr 26 in Niederösterreich infizierten Personen gelten als genesen. Zwei an der Variante Erkrankte müssen im Spital behandelt werden.

Krankenschwester aus Zwettl starb nach Impfung
Weiterhin beschäftigt auch der mysteriöse Tod einer 49-jährigen Pflegerin aus Niederösterreich die Behörden. Die Frau verstarb nach ihrer Corona-Schutzimpfung im Landesklinikum Zwettl. Wie die „Krone“ erfahren hat, musste kurz darauf auch eine Kollegin der Verstorbenen stationär behandelt werden.

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