Wie mag es diesen Tieren gehen? Seit zwei Monaten sind fast 2600 Rinder auf zwei Schiffen unterwegs, eingepfercht zwischen den Körpern ihrer Artgenossen, ohne Möglichkeit, sich zu bewegen. Hunderte der Tiere sollen jetzt Berichten zufolge getötet werden.
Nach einer langen Irrfahrt musste die „Karim Allah“ mit 900 Jungbullen nach Cartagena zurückkehren, weil man die angeblich zum Teil von Blauzungenkrankheit befallenen Tiere in anderen Ländern, darunter offensichtlich Türkei und Libyen, nicht aufnehmen wollte. Neuesten Meldungen zufolge haben die spanischen Behörden die Tötung der Tiere angeordnet, weil sie für einen Weitertransport körperlich nicht mehr in der Lage seien.
Es ist eine Tragödie und eine unglaubliche Schande!
Eva Rosenberg, Direktorin von „Vier Pfoten“ Österreich
„Wir fordern die sofortige veterinärmedizinische Untersuchung und Versorgung der Tiere. Je nachdem, ob sie mit Blauzunge befallen sind oder nicht, müssen schnell nächste Schritte gesetzt werden. erfolgen. Sie haben die Hölle durchgemacht und dürfen nicht noch weiter leiden“, sagt Eva Rosenberg, Direktorin von „Vier Pfoten“ Österreich. Die Tierschutzorganisation fordert ein Verbot von Tiertransporten via Schiff und ein Verbot von Transporten in Drittstaaten außerhalb der EU.
Eva Rosenberg: „In der Vergangenheit gab es immer wieder Katastrophen auf Schiffen. Es ist einfach Tierquälerei und auch viel zu riskant, Tiere so zu befördern. Und was die Drittstaaten betrifft: Die EU hat viel zu wenig Kontrollen darüber, was mit den Tieren in Ländern passiert, deren Tierschutzstandards ohnehin viel niedriger sind. Tiere sind keine Ware – wir dürfen unsere moralischen Ansprüche und unsere Verantwortung für fühlende Lebewesen nicht einfach für den Profit über Bord werfen.“
Rinder auf zweitem Schiff in ähnlicher Lage
Ein zweites Schiff mit fast 1800 Rindern ist in einer ganz ähnlichen Situation. Die „Elbeik“ ist derzeit auf dem Weg zurück nach Spanien. Auch hier wurden die Tiere offensichtlich wegen angeblicher Blauzungenkrankheit nicht an Land gelassen. Immer wieder kommt es zu eklatanten Missständen auf den langen Transportstrecken mit lebenden Tieren in der EU und über die Grenzen in Drittstaaten. Bisher haben die EU-Mitgliedsstaaten die gültige Transportverordnung oft nur spärlich kontrolliert.
„Auf Lebendtiertransporten kommt es regelmäßig zu groben Verstößen. Wir können nicht länger wegschauen. “Vier Pfoten“ verlangt eine gründliche Untersuchung dieser Tragödien seitens der EU“, sagt Rosenberg.
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