„Aber keine Angst“

„Impfreisen“: Behörde schlägt gegen Anbieter aus

Österreich
26.02.2021 00:01

Mit seinem „Impfreisen“-Angebot hat sich der Verleger Christian Mucha nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern nun auch einen Besuch vom Marktamt und vom Konsumentenschutz eingehandelt. Nach einer Anzeige wollten die Beamten das Offert unter die Lupe nehmen, so der Unternehmer im Gespräch mit krone.at. Mucha nahm die Angelegenheit gelassen und berief sich auf das Redaktionsgeheimnis. Die Behörden nahm er beim Besuch zudem mit einem Bild von einem ihn tretenden Amtsschimmel auf die Schaufel ...

Auf der Website impfreisen.at spart Mucha nicht mit Kritik an der EU und an der heimischen Regierung. Impfstoffe seien zu spät bestellt worden, während andere Länder sich Vakzine gesichert hätten. Mit Muchas Angebot soll das viel schneller gehen. „Unabhängig davon, wann Sie drankommen sollten oder wie alt Sie sind“, ist auf der Website zu lesen. Einen mehrwöchigen Urlaub, den viele sich schon sehnlichst wünschen, gibt es quasi obendrauf - so die ambitionierten Pläne des Verlegers.

Kein konkretes Angebot - dennoch schaut Marktamt vorbei
„Es gibt bisher nur eine Idee. Aber offensichtlich darf man die in Österreich nicht haben, ohne dass die eilige (sic) Inquisition und das Marktamt über dich herfallen“, kommentiert der Verleger den Beamtenbesuch zu seiner Einvernahme - er wurde vom Leiter des Wiener Konsumentenschutzes über die Ermittlungen informiert.

Es gebe bislang jedoch weder Angebot noch Preis, Flugtermine, Buchungsmöglichkeiten oder bestimmte Destinationen, wundert sich Mucha über die Befragung, die am Donnerstagnachmittag stattfand. Unvorbereitet wollte er die zwei angekündigten Beamten allerdings nicht empfangen - daher hatte er eine Grafik anfertigen lassen, die seine Stimmungslage offensichtlich widerspiegelt.

Zitat Icon

Ich bin alt, ich bin reich - und ich habe keine Angst.

Christian Mucha

Angelegenheit fällt für Mucha unter „Redaktionsgeheimnis“
Er erklärte gegenüber krone.at, er müsse den Behördenmitarbeitern gar keine Fragen beantworten. „Leider haben die beiden Herren eines nicht begriffen: dass wir ein Medienunternehmen sind und die Plattform Impfreisen ein Recherche-Tool. Womit alles, was dort passiert, unter das Redaktionsgeheimnis fällt.“ Einschüchtern werde er sich keineswegs lassen. „Ich bin alt, ich bin reich - und ich habe keine Angst“, zeigte sich Mucha kampfbereit. Das Redaktionsgeheimnis schütze glücklicherweise seine Recherche. „Es geht schließlich hier um ein Thema, das die ganze Welt betrifft“, so der Verleger.

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