Rund 17.000 Jahren alt

Älteste Felsmalerei Australiens zeigt ein Känguru

Wissenschaft
22.02.2021 19:39

Das Bild eines Kängurus, das vor 17.000 Jahren von Aborigines angefertigt wurde, ist die älteste noch intakte Felsmalerei Australiens. Das im Westen des Kontinents, in der Region Kimberley, entdeckte Höhlengemälde ist zwei Meter groß. Es ist damit laut Forschern der Universität Melbourne typisch für die frühe naturalistische Epoche, in der Tiere häufig in Lebensgröße dargestellt wurden.

Die Datierung gelang den Wissenschaftlern dank uralter Wespennester. Die größte Herausforderung bei der Datierung von urgeschichtlichen Malereien bestehe darin, dass diese nur selten Pigmente aufwiesen, deren Alter mithilfe der bestehenden Methoden festgestellt werden könne, sagte Studienleiter Damien Finch von der Universität Melbourne.

Finch und seine Kollegen fanden aber heraus, dass sich unter und über einigen der Felsmalereien Reste von Wespennestern befanden, deren Alter sich mit der Radiokarbonmethode bestimmen lässt. Ihrer Analyse zufolge entstand das Känguru-Gemälde vor 17.100 bis 17.500 Jahren, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Nature Human Behaviour“.

Alter anhand von Wespennestern datiert
Insgesamt nahmen die Forscher Datierungen von rund 27 Wespennestern vor, deren Rückstände sie in 16 Felsmalereien gefunden hatten. Das jüngste der Kunstwerke war demnach rund 13.000 Jahre alt. Die meisten Malereien zeigten Tiere, darunter neben verschiedenen Känguru-Arten auch eine Schlange und eine Echse.

Ihre Forschungen stellten die Wissenschafter gemeinsam mit lokalen Aborigine-Gemeinden an. „Es ist wichtig, dass indigenes Wissen und indigene Geschichten nicht verloren gehen und mit späteren Generationen geteilt werden“, erklärte die Aborigine-Vertreterin Cissy Gore-Birch laut einer Mitteilung der University of Western Australia. Die Datierung der ältesten bekannten Felsmalerei sei von großer Bedeutung für Aborigines und Australier und ein „wichtiger Teil der australischen Geschichte“.

Region war damals kühler und trockener
Finch erklärte, die Datierungen trügen „zum besseren Verständnis der Welt bei, in der diese frühen Künstler lebten“. Unter anderem sei es in der Region damals kühler und trockener gewesen als heute. „Wir können niemals wissen, was der Künstler oder die Künstlerin dachte, als er oder sie vor mehr als 600 Generationen dieses Kunstwerk gemalt hat. Aber wir wissen, dass die naturalistische Epoche bis in die letzte Eiszeit zurückreichte.“

Quelle: APA/AFP

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