Tiroler Unternehmerin

Vom eigenen Friseurbetrieb in Bayern abgeschnitten

Tirol
19.02.2021 08:42

Das Einreiseverbot von Tirol nach Deutschland erhitzt nicht nur die politischen Gemüter, sondern auch die von Tausenden Pendlern und Unternehmern. Betroffen von dieser umstrittenen Maßnahme ist etwa eine Friseurmeisterin aus dem Tiroler Unterland, die derzeit nicht einmal in ihrem Betrieb im grenznahen Kiefersfelden nach dem Rechten schauen kann.

Das täglich größer werdende Chaos des deutsch-bayrischen Corona-Grenzmanagements an den Tiroler Grenzen ist um eine Facette reicher. Die aus der Schwoich (Bezirk Kufstein) stammende Friseurmeisterin Katrin Reitbauer kann davon leidvoll ein Lied singen. Die zweifache Mutter eröffnete im Jahr 2019 in Kiefersfelden einen Friseursalon, seitdem erlebt sie eine wirtschaftliche Achterbahnfahrt.

Corona halbierte Umsatz
Wegen der Lockdowns und der damit verbundenen verschärften Grenzbestimmungen war ihr Salon seit der Gründung nur ein knappes halbes Jahr für die Kundschaft offen. „Bis Februar dieses Jahres hatte ich aufgrund der Pandemie-Maßnahmen ab März 2020 rund 50 Prozent Umsatzeinbruch. Da sich auch in den Zeiten, in denen ich offen haben durfte, meine österreichische Kundschaft wegen der schlechten Grenz-Informationspolitik nicht nach Kiefersfelden traute“, erklärt sie im Gespräch mit der „Krone“.

Was Katrin Reitbauer, die am Wifi Tirol für die Friseur-Lehrlingsakademie verantwortlich ist, aber seit der totalen Abriegelung Bayerns zu Tirol erleben muss, ist einfach nicht mehr nachvollziehbar.

Fiskus will Geld
Nicht nur, dass Katrin Reitbauer den deutschen Verordnungen entsprechend in ihrem Betrieb in Kiefersfelden nicht arbeiten darf, besteht derzeit auch nicht die Möglichkeit, dass sie ihn betreten kann. Nicht einmal die zugestellte Post an ihre Geschäftsadresse darf sie holen. Somit erreichen sie auch keine eventuellen behördlichen Schreiben. Und das könnte auch fatale Folgen für die Unternehmerin haben, da sie in Bezug auf den von ihr betrieblich erwirtschafteten Umsatz dem deutschen Finanzgesetz unterliegt.

Darüber hinaus hat sie bis heute noch keine zweite Corona-Unterstützungshilfe erhalten. Im Gegenzug soll in einigen Tagen der vierteljährliche Steuerbetrag ihrerseits überwiesen werden. Hier zeigt auch die deutsche Finanz trotz der Situation kein Mitleid.

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