Wegen Corona-Pandemie:

„Eine ganze Generation Skifahrer geht verloren!“

Kärnten
14.02.2021 12:20

Die Coronavirus-Pandemie hat dem Skisport in Österreich schwer geschadet. Besonders den Aushängeschildern des Wintertourismus, den Skilehrern. „Weil’s keine Skikurse gab, verloren wir nicht nur eine ganze Generation Skifahrer, sondern auch viele Skilehrer“, so Skilehrer-Sprecher Peter Gfrerer.

„Wenn Kleinkinder im Kindergarten keinen Skikurs mehr absolvieren, dann machen sie später in der Volksschule auch keinen und sind für den Wintersport in Österreich verloren“, so Peter Gfrerer. Die „Bergkrone“ traf den Leiter der Skischule Gerlitzen, der seit 48 (!) Jahren Wintersportbegeisterten das Skifahren beibringt, im Skigebiet.

Jedes Kind müsste Ski fahren und schwimmen können
“Bei uns in Österreich müsste eigentlich jedes Kind Ski fahren und schwimmen können! Doch leider gibt es in den Schulen nicht einmal mehr genug Sportlehrer, die einen Skikurs veranstalten können. Ich würde es sehr begrüßen, wenn wieder jeder Sportlehrer auch den Skilehrer in seiner Ausbildung anhängen würde, wie es noch bis vor 20 Jahren noch der Fall war.“

Bald keine Skilehrer mehr
Der Corona-Winter wird deshalb für Gfrerer lange spürbar bleiben. „Ein noch größeres Problem ist, dass wir bald keine Skilehrer mehr haben werden. Vor einem Jahr beschäftigten wir auf der Gerlitzen 128 Skilehrer, aktuell sind es zwölf“, so Gfrerer. Dramatisch sei die Situation überall. Auf dem Nassfeld betreibt Christian Sölle eine Skischule: „Corona ist ein Supergau für den Skilehrer-Stand in Österreich.“ Denn für viele, die auf den Pisten das Skifahren vom Pizzastück bis zum perfekten Carvingschwung lehren, ist es ein Zweitjob. „Die Leute machen es, weil es ihnen Freude bereitet und sie gerne draußen sind“, erklärt Sölle.

Corona ist Watsch‘n für Skitourismus
„Das Coronavirus ist eine gewaltige Watsch’n für die Aushängeschilder des österreichischen Skitourismus“, so Wolfgang Krainer von der Skischule Krainer-Wultschnigg in Bad Kleinkirchheim. „Die Skilehrer haben seit Monaten keine Arbeit, viele suchen sich Jobs in anderen Branchen“, so Skischulleiter Gottfried Krabath vom Katschberg. Das hat fatale Auswirkungen für den Wintertourismus. Gfrerer: „Für viele unserer Gäste ist es buchungsentscheidend, dass ihre Kinder im Urlaub das Skifahren erlernen. Gibt es keinen Skikurs, weil wir keine Skilehrer mehr haben, dann wird die Familie sicherlich zu Hause bleiben oder den Urlaub wo anders verbringen.“

80 Skilehrer in Ausbildung
Für Klaus Krainer ist klar: „Schon vor Corona hatten wir in Österreich zu wenig Skilehrer. Viele holten wir deshalb aus dem EU-Ausland zu uns, die in speziellen Vorbereitungskursen fit für unsere Pisten gemacht wurden.“ Statt 200 Skilehrer wurden heuer in Kärnten gerade einmal knapp 80 ausgebildet. Gfrerer: „Wir haben gezeigt, dass wir das trotz der Pandemie können - mit Kleinstgruppen auf der Gerlitzen und in Heiligenblut. Es kam zu keinen Fällen, denn wir Skilehrer sind wichtig für den Wintertourismus.“

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