Auch Wirbel um NEOS

Impfen: „Nadelprobe“ für Landes- und Bundespolitik

Niederösterreich
12.02.2021 18:30

Vor einem Monat hat sich Landesvize Franz Schnabl - wie berichtet - gegen das Coronavirus impfen lassen. Kein Einzelfall, wie die „Krone“ erfuhr. Auch Reinhard Hundsmüller, SP-Landesgeschäftsführer und Samariterbund-Funktionär, sowie NEOS-Nationalrat Nikolaus Scherak sollen bereits immunisiert worden sein.

Für heftige Debatten hatte die Impfung von Franz Schnabl gesorgt. Einen Rücktritt schloss dieser am Donnerstag aus: „Jetzt ist die Zeit eine andere als Mitte Jänner. Heute würde ich die Impfung auf keinen Fall annehmen. Hauptproblem ist, dass es zu wenig Impfstoff und ein schlechtes Anmeldesystem gibt.“

Schnabls Erklärung, als Präsident des Samariterbundes (ASBÖ) geimpft worden zu sein, genügt aber einigen Genossen nicht. Zu groß sei das moralische Dilemma, zu groß der Ärger, weil Unzählige trotz Vorerkrankungen oder hohem Alter noch auf die Impfung warten. Dabei könnte es für enttäuschte SP-Mitglieder gleich doppelt bitter werden: Reinhard Hundsmüller soll ebenfalls eine Impfung erhalten haben. Eine „Krone“-Anfrage dazu blieb seit Donnerstag unbeantwortet. „Der Bundesgeschäftsführer Hundsmüller ist derzeit nicht zu erreichen“, heißt es dazu lapidar vom ASBÖ.

Zum roten gesellt sich nun aber auch ein pinker Fleck auf der Impfliste. Laut „Krone“-Informationen wurde auch NEOS-Nationalrat Nikolaus Scherak bereits geimpft, was der 34-Jährige auf Anfrage bestätigt. Er sei als freiwilliger Rettungssanitäter gemäß dem Wiener Impfplan vom Roten Kreuz kontaktiert und wie viele andere Gesundheitsmitarbeiter geimpft worden, heißt es.

Anmelde-Lotterie soll nun entschärft werden
Nicht nur mutmaßliche Drängler sorgen in Niederösterreich für Wirbel. Nach dem Fehlstart bei Online-Anmeldungen für Menschen über 80 Jahren, fordert der Patientenanwalt nun Änderungen im System. Die von Gerald Bachinger empfohlene Verlosung von Impfterminen ist für die FP allerdings nur ein „schlechter Faschingsscherz“.

Ernst genommen wird indes die Kritik der Betroffenen. Für die nächste Anmeldung am Aschermittwoch, 17. Februar, wird es zahlreiche Änderungen geben. Zunächst sollen die neuen Termine nicht gleich in der Früh, sondern nachmittags freigeschalten werden, um berufstätigen Angehörigen der Senioren entgegen zu kommen. Und laut Notruf NÖ wird es zudem gleich 30.000 Termine geben.

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