Über 30 Todesopfer
Weiter 170 Vermisste nach Gletscherbruch in Indien
Indien hat nach der durch einen Gletscherabbruch ausgelösten Sturzflut die Suche nach Vermissten fortgesetzt. Dabei arbeiteten Hunderte Einsatzkräfte die ganze Nacht durch - das Land beklagt bereits mehr als 30 Todesopfer durch die Katastrophe.
Bis in der Früh befreiten die Einsatzkräfte unterstützt durch einen riesigen Bagger 120 Meter eines verschütteten Tunnels von Schlamm und Felsen, wie die örtlichen Behörden im Onlinedienst Twitter mitteilten. Rettungskräfte standen am Eingang des Tunnels bereit, um bei Entdeckung von Überlebenden diese sofort behandeln zu können.
„Es wird keine Pause geben“
„Die Arbeit geht Tag und Nacht weiter. Es wird keine Pause geben“, sagte AS Rathod von der örtlichen Straßenbaubehörde. Auch Polizeisprecher Banudutt Nair erklärte, dass die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht aufgeben würden. Sie vermuteten Luftlöcher in dem Tunnel, in denen die vermissten Arbeiter überleben könnten.
Bei den meisten Vermissten handelt es sich um Angestellte zweier in dem Tal gelegenen Kraftwerke. Zwölf Menschen konnten aus dem verschütteten Tunnel gerettet werden, 34 weitere wurden noch in dem 2,7 Kilometer langen, U-förmigen Tunnel vermutet, insgesamt werden 165 Menschen vermisst.
Sturzflut sorgte für Katastrophe
Nach dem Abbruch des Gletschers im indischen Teil des Himalaya-Gebirges war am Sonntag der Dhauliganga-Fluss zu einer Sturzflut angeschwollen. Die Wassermassen rissen Brücken und Straßenabschnitte mit. Zwei Kraftwerke wurden unter den Fluten und Gesteinsmassen begraben. Zahlreiche Dörfer in der betroffenen Region wurden evakuiert.
Die Gletscher in der Region schrumpfen wegen des Klimawandels seit Jahren in hohem Tempo. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie könnten bis zum Jahr 2100 zwei Drittel der Gletscher im auch als „dritter Pol“ bezeichneten Himalaya schmelzen, wenn die weltweiten Treibhausgasemissionen nicht drastisch gesenkt werden.
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