Admont „wackelte“

Wallfahrtskirche von Erdbeben „schwer getroffen“

Steiermark
20.01.2021 11:57

Am Mittwoch kam es in der Steiermark erneut zu einem Erdbeben, das im Raum Admont spürbar war. Es war relativ heftig: Laut der ZAMG lag die Stärke bei 4,5 auf der Richterskala. Mittlerweile gibt es erste Berichte über kleine Schäden an Gebäuden. Schwer getroffen wurde die Wallfahrtskirche Frauenberg, wo Fenster kaputtgingen und Teile der Deckenmalerei abbröckelten. 

Es sind seismologisch unruhige Zeiten: Immer wieder bebt die Erde. Als Ende Dezember ein Erdbeben in Kroatien schwere Schäden anrichtete, „wackelte“ auch die Steiermark. Seitdem wurden mehrere Nachbeben festgestellt.

Zuerst an eine Dachlawine gedacht
Am Mittwoch, um 8.30 Uhr, war es wieder so weit: „Ich habe einen Knall gehört, der mich an die Draken erinnert hat“, berichtet ein „Krone“-Leser, der in Liezen wohnt. Er habe dann sofort unter einem Türstock Schutz gesucht. „Die Lampen haben sich bewegt.“ Nach einigen Sekunde war der Spuk dann wieder vorbei. Das Epizentrum lag sechs Kilometer westlich von Admont (Bezirk Liezen) und in etwa acht Kilometern Tiefe.

Der Bürgermeister von Admont, Christian Haider, schilderte der „Krone“ die Momente des Erdbebens: „Es war heftig und hat circa zehn Sekunden gedauert. Man hat sich schon geschreckt, weil Admont ja ein Bereich ist, wo man das eigentlich nicht so kennt.“ In der Gemeinde sei das Beben unterschiedlich wahrgenommen worden. Während es Admont und Hall stark gespürt wurde, war etwa im nahen Johnsbach nichts, so Haider.

Mario Brandmüller vom Stift Admont schilderte im Gespräch mit der „Krone“, dass es ordentlich gerüttelt habe: „Wir saßen im zweiten Stock und haben zuerst an eine Dachlawine gedacht.“ Bilder fielen von den Wänden, die Computer-Monitore und Lampen wackelten, sagte er. Er sei froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Im Stift Admont hat noch am Vormittag ein Baumeister mit der Begutachtung begonnen. Für die Klosterbibliothek sowie die Kirche beim Stift gab es vorerst Entwarnung, da seien bisher keine Schäden bemerkt worden. Wie es derzeit aussehe, sei die weltgrößte Klosterbibliothek „verschont“ worden, zeigte sich Brandmüller erleichtert.

Beschädigte Wallfahrtskirche nahezu über Epizentrum
Doch die wenige Kilometer entfernt liegende Wallfahrtskirche Frauenberg hat es laut Brandmüller „schwer getroffen“: Im Pfarrhof seien Fensterschreiben zerbrochen und Deckenmalereien bröckelten ab. Der Baumeister begutachte erst die ganzen Schäden. Die Kirche sei deshalb so schwer getroffen, weil sie nahezu über dem Epizentrum, das auf der Plesch (Pleschberg mit 1720 Meter Höhe, Anm.) war, stehe, erklärte Brandmüller.

Magnitude 4,5 nur etwa alle vier bis fünf Jahre
Ein Beben dieser Stärke kommt in Österreich nur etwa alle vier bis fünf Jahre vor. Es dürfte in weiten Teilen Österreichs gespürt worden sein, dennoch waren die Bewegungen beispielsweise in Graz nicht so stark zu bemerken wie beim Beben Ende Dezember in Kroatien. Das lag wohl an der eher geringen Tiefe von acht Kilometern, schilderte die Erdbeben-Expertin der ZAMG, Fee-Alexandra Rodler.

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