Kompletter Shutdown
ZeroCovid-Initiative will Wirtschaft runterfahren
Geht es nach der Initiative „#ZeroCovid“, soll die Wirtschaft in Europa kurzzeitig komplett stillgelegt werden - Büros, Fabriken, Baustellen - alles müsse zusperren. Nur so könne man die Zahlen verlässlich drücken. Vorbild sind Länder wie Australien und Neuseeland. Ein finanzielles Rettungspaket soll die Auswirkungen des radikalen Runterfahrens der Wirtschaft abmildern.
Während in Österreich die Corona-Zahlen weiter alarmierend hoch sind und bereits über eine Verlängerung des Lockdowns diskutiert wird, fordert eine Initiative einen radikalen Total-Lockdown - und zwar in ganz Europa. Die Initiative orientiert sich an einem Aufruf von Wissenschaftlern vom Dezember 2020, der im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurde. Darin forderten die Forscher eine geeinte EU-Strategie, um die Zahlen verlässlich zu drücken. Das Ziel ist es, die Neuinfektionen auf null zu drücken, wie es Australien und Neuseeland geschafft haben.
Gesundheitsministerium: „Folgewirkungen berücksichtigen“
Auf Nachfrage von krone.at im Gesundheitsministerium versichert man, dass eine Abstimmung auf europäischer Ebene bereits erfolge, vor allem bei der Beschaffung des Impfstoffes. Mit massiven Eingriffen ins gesellschaftliche Leben, wie etwa mittels Lockdowns, müsse man dagegen sorgsam umgehen. Bei allen Maßnahmen müsse man den Schutz der Gesundheit, die Grundrechte und das Funktionieren der Gesellschaft gegeneinander abwägen. „Man muss auch Folgewirkungen berücksichtigen, um Schäden für andere Bereiche zu vermeiden“, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.
Wirtschaft fordert rasches Lockdown-Ende
In Österreich fürchtet man bereits weitere Schäden für die Wirtschaft. Viele sorgen sich um ihren Job, sollte der Lockdown noch länger dauern. Auch viele Unternehmer fordern ein rasches Ende, um endlich wieder aufsperren zu können. Auf Twitter werden die Forderungen nach einem Mega-Lockdown unter dem Hashtag #ZeroCovid derweil heiß diskutiert.
Bisher 22.000 Unterschriften
Am Donnerstag begann die Initiative damit, Unterschriften zu sammeln, mehr als 22.000 Menschen haben bereits unterschrieben. Darunter sind die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Autorin Margarete Stokowski und der Menschenrechtsaktivist Raul Krauthausen, aus Österreich die Autorin Stefanie Sargnagel und die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl. Nach Angaben der Initiative haben auch viele Ärzte, Wissenschaftler und Angestellte aus dem Gesundheitsbereich bereits unterschrieben.
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