Nach Feuer bei Oma:

„Verstorbene Mutter war Schutzengel für Kinder“

Oberösterreich
15.01.2021 06:00

Christoph G. (34) und die Kinder Rosa (1), Leander (3) und Johanna (5), die beim Wohnhausbrand in Spital/Pyhrn alles verloren haben, fanden bei Oma Regina G. in Windischgarsten ein Dach über dem Kopf. Im Interview erzählt die 57-Jährige, wie es Sohn und Enkelkindern geht, die nach dem Tod von Mama Birgit nun den nächsten Schicksalsschlag zu verdauen haben.

„Krone“: Wie haben Sie von der Brandkatastrophe erfahren?
Regina G.: Das war ganz seltsam. Ich wohne ja in Windischgarsten und das Haus meines Sohnes steht in Spital. Doch auch unsere Feuerwehr ist am Montag zum Löscheinsatz gerufen worden. Als ich in der Früh die Sirene gehört hab’, ist mir als Erstes der Gedanke durch den Kopf geschossen: Das wird doch nicht beim Christoph sein!

„Krone“: Diese Eingebung hat sich leider bestätigt. Ihr Sohn hat Sie telefonisch informiert
Regina G.: Das war für mich trotz allem dann ein ziemlicher Schock. Ich bin aber extrem dankbar, dass ihm und den Kindern nichts passiert ist.

„Krone“: Er ist buchstäblich in letzter Sekunde aufgewacht, sein Schlafzimmer war offenbar schon zur Hälfte verraucht.
Regina G.: Das grenzt für mich an ein Wunder, denn normalerweise ist der Christoph so früh gar nicht wachzukriegen, weil er spät zu Bett geht.

„Krone“: Wie erklären Sie sich das?
Regina G.: Wir sind eine religiöse Familie und ich glaube an Schutzengeln. Ich könnte mir vorstellen, dass die Birgit, die im Mai 2020 verstorbene Mama meiner Enkel, ihre Familie beschützt hat.

„Krone“: Wie geht es den Kindern?
Regina G.: Sie sind teilweise traurig darüber, dass auch ihre Spielsachen verbrannt sind und haben schon öfter nachgefragt, ob man nicht doch noch welche retten konnte. Wir versuchen halt jetzt, den gewohnten Alltagsrhythmus wieder einkehren zu lassen.

„Krone“: Die fünfjährige Johanna besucht schon wieder den Kindergarten in Spital am Pyhrn.
Regina G.: Ja, denn es ist wichtig, dass Johanna ihre Freundinnen sieht. Deshalb wollen wir sie dort nicht rausnehmen und in den Kindergarten Windischgarsten geben.

„Krone“: Wie geht es den Kleinen?
Regina G.: Seit dem Tod ihrer Mama haben die Kinder große Verlustängste. Für sie ist seither enorm wichtig, dass der Papa da ist. Und Christoph kümmert sich großartig um sie, ich bin sehr stolz auf ihn.

„Krone“: Die Wohnsituation ist vermutlich jetzt ein wenig beengt und bedeutet für Sie eine ziemliche Umstellung?
Regina G.: Seit dem Herztod meines Ehemannes vor drei Jahren habe ich allein gewohnt, jetzt ist halt plötzlich wieder ganz viel Leben ins Haus eingekehrt. Zum Glück gibt es ja noch die möblierten Zimmer von Christophs beiden Geschwistern, die längst ausgezogen sind. Und Küche und Bad teilen wir uns.

„Krone“: Sie klingen zuversichtlich, dass alles wieder gut wird.
Regina G.: Gemeinsam werden wir das schaffen, wobei auch die andere Oma sehr wertvoll ist. Und Christoph hat ein Netzwerk an Freunden, die ihm schon ihre Unterstützung angeboten haben.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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